Zoll beschlagnahmt gefährliches Fleisch
München - Wer aus dem Ausland zurückkehrt, sollte aufpassen, was er im Gepäck hat. Das wird sich in Zukunft sicher ein 55-Jähriger merken.
Der Mann kam letzte Woche aus Ghana eingereist und wurde von Zollbeamten des Münchner Flughafens kontrolliert. Beim Röntgen der Koffer stellten die Beamten fest, dass Knochen auf dem Bildschirm zu sehen waren. Daraufhin musste der 55-Jährige seine Koffer öffnen.
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"Bushmeat" als Delikatesse
Als ersten stieg den Kontrolleuren wohl der eigenartige Geruch in die Nase. Dann machten sie einen grausigen Fund: In einer Tüte verpackt, lagen die geräucherten Einzelteile eines Pangolins. Ein Pangolin ist ein insektenfressendes Schuppentier.
Nach einer Befragung gab der 55-Jährige an, dass es sich hierbei um sogenanntes "Bushmeat" handelt, einer landestypischen Delikatesse. Tatsächlich werden Pangolins wegen ihres Fleisches aber auch ihrer Schuppen stark bejagt und stehen unter Artenschutz. Sie gehören weltweit zu den am häufigsten illegal gehandelten Säugetieren.
Bushmeat an sich ist eine spezifisch afrikanische Bezeichnung für Wildfleisch von Tieren, die im Urwald oder in den Savannen gejagt werden.
Hohe Geldstrafe
Der Zoll ordnete wegen fehlender Artenschutzgenehmigungen die Beschlagnahme des Fleisches an und veranlasste darüber hinaus auf Weisung der Veterinärbehörden die sofortige Einziehung und unschädliche Beseitigung. „Die Kollegen handelten umsichtig, indem sie den Beutel mit den getrockneten Einzelteilen beschlagnahmten und die Entsorgung in die Wege leiteten“, so Marie Schuster, Pressesprecherin des Hauptzollamts München.
Den Reisenden erwartet nun ein empfindliches Bußgeld des Bundesamts für Naturschutz. Außerdem hat er die Kosten der Entsorgung zu tragen.
Gefährliches Fleisch
Durch den Kontakt mit frisch geschlachtetem Bushmeat können bislang unbekannte Krankheiten bei Menschen auftreten, gegen die dann keine Medikamente zur Verfügung stehen.
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