Zoff um Schrannen-Umbau

Hat die Umgestaltung 500 000 Euro Schaden angerichtet? Jetzt droht ein Rechtsstreit. Ein möglicher Investor aus Leipzig hat die Nase voll und springt ab.
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Leer, leerer, Schrannenhalle.
Ronald Zimmermann Leer, leerer, Schrannenhalle.

MÜNCHEN - Hat die Umgestaltung 500 000 Euro Schaden angerichtet? Jetzt droht ein Rechtsstreit. Ein möglicher Investor aus Leipzig hat die Nase voll und springt ab.

Schrannen-Ärger und kein Ende: Jetzt droht ein Rechtsstreit wegen des Umbaus der Halle am Viktualienmarkt.

Der Schrannen-Mieter Jürgen Lochbihler baut das Objekt gerade zur Eventlocation um. Dafür muss alles raus – leer, leerer, Schranne. Doch Klaus Thannhuber, Geschäftsführer der Schrannenhallen GmbH & Co. KG, ist mit der Umgestaltung nicht einverstanden. Vor allem deshalb, weil Lochbihler Terrassen und einen Balkon aus der Halle verbanne, erklärt er.

„Damit fügt er der Schrannenhallen-Besitzgesellschaft großen Schaden zu“, behauptet Thannhuber. „Es gab eine Mitteilung über meinen Anwalt, dass er das nicht darf – und er hat trotzdem angefangen.“ Das juristische Nachspiel ist also programmiert. Thannhuber schätzt den Schaden auf 500000 Euro.

Ein bisheriger Interessent mag nicht mehr

Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den Männern ist am Tiefpunkt. Geht es nach Thannhuber, ist Lochbihler seinen Mietvertrag Ende 2009 los: „Ich kann mir eine Verlängerung nicht vorstellen.“ Sein Kontrahent schaltet auf Durchzug. „Ich sehe dem Ganzen gelassen entgegen.“ Für ihn hat Thannhuber in der Schranne nichts mehr zu melden. „Der ist Privatmann!“

Während in München noch die Fetzen fliegen, hat ein bisheriger Interessent der Schranne komplett den Rücken gekehrt. Der Leipziger Immobilienkönig Oliver Bechstedt erklärte der AZ: „Für uns ist die Schrannenhalle kein Thema mehr.“ Eigentlich hatte er mit der Hauptgläubigerin, der Deutschen Bank London, über den Kauf der Forderungen (27 Millionen Euro) verhandelt. Doch die Bank habe nicht innerhalb einer ausgemachten Frist auf das Angebot reagiert. „Wir haben das Kaufangebot zurückgezogen“, heißt es nun aus Leipzig. Dabei verweist Bechstedt auch auf die „Querelen“ in München. „Schade für das wunderschöne Objekt in dieser wunderschönen Stadt“, findet er.

An der Schranne hing am Freitag ein Schild: „Halle wegen Umbau bis August geschlossen“. Doch nicht einmal das kann man im ewigen Schrannen-Reigen für bare Münze nehmen: Denn am 13. Juni öffnet sie für eine Comic-Börse.

Julia Lenders

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