Zigarettenautomaten gesprengt: LKA nimmt Teenie-Bande fest
Das Bayerische Landeskriminalamt hat eine Gruppe Jugendlicher aus München und Dachau festgenommen, die für zahlreiche Sprengungen von Zigarettenautomaten verantwortlich sein sollen. Der jüngste Täter ist erst 15.
München - Die Sprengsätze hatten sie selber gebaut. Ihr Ziel waren Zigaretten und das Geld in den Automaten. Seit November zog eine junge Bande aus München und Dachau nachts los, um Automaten in die Luft zu jagen. Insgesamt sechs Mal schlugen sie zu. Laut Landeskriminalamt beträgt der Schaden insgesamt 20.000 Euro.
Inzwischen sind zehn Tatverdächtige gefasst. Sie sind 15 bis 19 Jahre alt. Die ersten Sprengstoffanschläge wurden in der Nacht zum 1. November verübt. In dieser Nacht schlugen die Täter gleich zwei Mal in Dachau zu. Zwei Wochen später zerfetzte ein Sprengsatz einen Automaten in der Vogelloh in Allach. Es folgten drei weitere Taten in Dachau.
Zigarettenautomaten gesprengt - Polizei ermittelt Jugendliche
Die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes übernahmen die Ermittlungen. Zwei Zeugenaufrufe wurden veröffentlicht. Im Zusammenhang mit einer Tat hatte ein Zeuge einen dunkelgrau gekleideten jungen Mann gesehen. Die Polizei lobte eine Belohnung von 1.000 Euro für sachdienliche Hinweise aus.
Durch umfangreiche Spurensicherung und intensive Ermittlungen stieß die Polizei schließlich auf insgesamt zehn Jugendliche und Heranwachsende aus dem Landkreis Dachau sowie aus dem Westen von München.
Acht Wohnungen wurden durchsucht. Gegen zwei Tatverdächtige erging Haftbefehl. Am 23. April wurden weitere fünf Wohnungen durchsucht. Dabei fanden die Ermittler auch sogenannte Tatmittel: Rohrkörper, Chemikalien, pyrotechnische Gegenstände und selbst gebaute Sprengkörper. Für die Entschärfung wurden Experten des LKA angefordert.
Fünf Verdächtige sitzen in U-Haft
Mittlerweile sitzen fünf Tatverdächtige in U-Haft. Ihnen wird Diebstahl, Sachbeschädigung und die Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen. Letzteres wird mit mindestens einem Jahr Freiheitsstrafe bestraft, in minderschweren Fällen mit mindestens sechs Monaten.
Die Jugendlichen hatten dabei noch großes Glück, dass sie sich nicht selbst verletzten. Am Ostersonntag wollte ein 26-Jähriger in seiner Werkstatt in Landsberg am Lech eine Rohrbombe bauen – sie explodierte, er wurde schwer verletzt. Am Ostersonntag entdeckten Polizisten bei einem 25-Jährigen in Gauting explosive Chemikalien – ein Zufallsfund. Der Besitzer hatte sich ausgesperrt.
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