Zerstückler von Sendling: Koch mit Hundeleine erdrosselt
MÜNCHEN - Geständnis im Prozess um den Mord am Koch Markus Schindlbeck: „Ich habe die Tat im Auto geplant“, sagt der Angeklagte Heiko K. (40) – Der Staatsanwalt fordert lebenslängliche Haftstrafe.
Unter Tränen schilderte Heiko K. (40) im Mordprozess um den zerstückelten Koch gestern den Tatverlauf und gab überraschend zum ersten Mal zu, dass er Markus Schindlbeck mit einer Hundeleine erdrosselt habe. Tränen auch bei Eltern und Geschwistern des Mordopfers als sie anhören musste, wie das Opfer tatsächlich sterben musste. Heiko K. gab auch den Vorsatz zu. „Ich habe die Tat im Auto geplant." Der Staatsanwalt forderte gestern lebenslänglich mit besonderer Schwere der Schuld.
Die Eltern des Opfers Markus Schindlbeck (35) hatten während der Gutachten den Gerichtssaal vorübergehend verlassen. Der Gerichtsmediziner Randolph Penning (55) berichtete dem Münchner Schwurgericht über die vorgefundenen DNA-Spuren in der Wohnung und den Tatwerkzeugen, wie man die DNA des gefundenen Torsos dem Opfer zuordnen konnte.
Der des Mordes Angeklagte Heiko K. verfolgte am vierten Prozesstag die Ausführungen des Gutachters mit dem Kopf in die Hand gestützt und bedeckte dabei seine Augen. Er hatte bislang lediglich zugegeben, dass er „Markus mit einer Hantelstange ohne Gewicht auf den Kopf geschlagen" habe.
Am 23. Januar 2009 hatte der Wirt seinen Ex-Kollegen Markus Schindlbeck in dessen Sendlinger Wohnung aufgesucht, um sich Geld zu leihen. Es kam zum tödlichen Streit. Penning führt Blutungen und Verletzungen an den Armen und Händen des Opfers auf einen Kampf zurück. Danach zerstückelte Heiko K. die Leiche und verstreute sie bis nach Tschechien. Kopf und Beine wurden nie gefunden. Ein Metzger und Arzt wurde von den tschechischen Gerichtsmedizinern als Täter vermutet, da die Zerstückelung der Leiche sehr professionell vorgenommen wurde. Penning: „Ein Koch passt da auch." Die Todesursache blieb gerichtsmedizinisch unbekannt. Das heißt für den Experten, dass wahrscheinlich eine Verletzung des nicht gefundenen Kopfes ursächlich war.
Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl fragte noch einmal nach dem Vorsatz der Tat. Tatsächlich versuchte Heiko K., seine Bluttat zu erklären: „Weil ich eine Wut hatte, weil ich nicht mehr weiter konnte." Doch die Version der Spontantat kam bei Götzl nicht gut an: „Sie haben zehn Tage in der Kälte im Auto auf Schindlbeck gewartet."
Heiko K. gab daraufhin zu, dass er vor dem Besuch seines Ex-Kollegen bereits vor hatte, „bis zum Äußersten zu gehen". „Wenn ich nicht zum Ziel komme, töte ich ihn, habe ich schon im Auto gedacht. Ich ging davon aus, das ich etwas in der Wohnung finde." Außerdem habe er die Hundeleine mitgeführt, die für ihn als Schlagwerkzeug und zur Drosselung in Frage kam.
Als ihn Schindlbeck rausbegleitete, griff er sich die Hantelstange schlug zu. Es hat dann noch eine Rangelei mit dem Opfer gegeben. „Was soll das jetzt?", habe sein Opfer geschrien. Dann habe er Markus Schindlbeck mit der Hundeleine erdrosselt. J. Schneider
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