Zentrum ist startklar: Impfstoff in München noch vor Weihnachten

München - Vor Weihnachten noch könnte es losgehen: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist optimistisch, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (Ema) noch am 23. Dezember den Impfstoff für Deutschland zulässt – nicht als Notfallzulassung, sondern in einem regulären Verfahren. Dann könne man noch vor dem Jahreswechsel mit dem Impfen beginnen.
München jedenfalls hat nach Plan am Dienstag das Münchner Impfzentrum "in einer ersten Ausbaustufe" in der Messe München fertig eingerichtet. "Allerdings wird auch dann nur so viel Impfstoff verfügbar sein, um mit der Immunisierung der am höchsten gefährdeten Personengruppen beginnen zu können", teilt die Stadt mit.
Corona-Impfung: Rund 120.000 Menschen haben höchste Priorität
Die Stadt bereitet sich darauf vor, nach den Vorgaben der Ständigen Impfkommission (Stiko) vorrangig die Bewohner und das Personal von Alten- und Pflegeeinrichtungen zu impfen – zunächst mit bis zu 20 mobilen Impfteams. Ebenfalls zur höchsten Kategorie gehört Krankenhauspersonal, das etwa in der Notaufnahme oder auf einer Covid-19-Station arbeitet. Deshalb sollen - sofern genügend Impfstoff zur Verfügung steht - zunächst auch die entsprechenden Mitarbeiter in den Münchner Krankenhäusern geimpft werden.
Allein in München fallen geschätzte 120.000 Menschen in die höchste der fünf Stiko-Prioritätsstufen. In der ersten Auslieferung soll München rund 90.000 Impfdosen erhalten, mit denen 45.000 Menschen die nötige Zweifach-Impfung (im Abstand von etwa drei Wochen) erhalten können, heißt es in der Mitteilung.
Impfzentrum: Besuch von Reiter und Söder
OB Dieter Reiter (SPD) will das neue Impfzentrum nächste Woche mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besichtigen: "Wir alle setzen große Hoffnungen auf die Impfstoffe", sagt er, "es muss aber auch allen klar sein, dass sie uns kein schnelles Ende der Pandemie bringen werden."
Nach derzeitigem Stand werde es noch Monate dauern, bis vorrangige Personengruppen geimpft sind, "bis hin zu Lehrkräften und Erziehungsdienst, Feuerwehr und Polizei." Vor dem Sommer werde keine Impfung der breiten Bevölkerung möglich sein. "Bis dahin", mahnt der OB, "wird also leider Kontakte vermeiden, Abstand halten und Maske tragen nach wie vor der wirksamste Schutz vor Corona sein."