Zeit is a Matz! - Musikkabarett vom Feinsten im Circus Krone

Im Circus Krone geben "Da Huawa, da Meier und I" ihr 1.500stes Konzert. AZ-Stadtspaziergänger Sigi Müller war dabei und erlebte Musikkabarett vom Allerfeinsten!
von  Sigi Müller
Bruder Tuck? Nein, der Meier!
Bruder Tuck? Nein, der Meier! © Sigi Müller

München - Zeit is a Matz - so heißt das aktuelle Programm von "Da Huawa, da Meier und I". "Und a Matz, das is so wia a Fuchs, schlau, so a Fuchs muaßd heit sei, ned nur an buschign Schwanz ham", steht's in der Einleitung zum Konzert am Donnerstagabend im Krone-Bau.

Es ist das 1.500ste Livekonzert von "Da Huawa, da Meier und I". 1.500 Livekonzerte, das heißt: 45.000 Hoibe auf der Bühne, 1.500 Mal bayerisches Musikkabarett vom Feinsten. "Zeit is a Matz" ist auch der erste Song an dem Abend, und um zu zeigen, wie manchmal die Zeit einfach stehenbleibt, bleiben die Musiker mit dem letzten Ton stehen, verharren in der Bewegung und das schier endlos lang.

Für das Jubiläums-Konzert haben sie sich etwas Besonderes ausgedacht. Im Vorfeld haben sie Fans gesucht, die einen ihrer Songs interpretieren und mit ihnen auf die legendäre Circus-Krone-Bühne dürfen. Eine junge 3er-Musikgruppe hatte es geschafft, aber wie das Leben manchmal spielt, liegt einer der drei mit Fieber und einer Achillessehnen-Entzündung im Krankenhaus in Landshut - aber die anderen beiden zeigen sich elf- und 14-jährig schon fast als coole Profis.

Christian Maier, Matthias Meier und Siegi Mühlbauer: Drei Lausbuben auf der Bühne

"Da Huawa, da Meier und I", das sind Christian Maier (da Huawa), Matthias Meier (da Meier) und Siegi Mühlbauer (I). Drei Lausbuben auf der Bühne, die zwischen den Songs viel erzählen. So erfahren wir, dass man Schnecken biologisch in nur zwei Kategorien einteilt, nämlich in "Pffffft" und "Knack Pffft" - denn so klingt es, wenn man drauftritt. Also Nackt- und Gehäuseschnecken.

Dass hinter ihrer Gaudi aber auch viel Nachdenkliches steckt, merkt man, wenn man genauer hinhört. Etwa als der Boandl-kramer vor der Tür steht, "der koa Bargeld ned nimmt." Der will deine Zeit, die er dir am Ende abzwickt.

Sie sind Ritter, Mexikaner, Außerirdische, Truckerfahrer, Verkleidungskünstler, Schimpfer von Gottes Gnaden und am Ende der Show liegen im Hintergrund eine Menge an Kostümteilen auf der Bühne. Spontane Wortwitze, wenn der Huawa etwa sagt, dass man fürs nächste Lied einen Einzähler brauche, und aus dem Publikum eine schon leicht berauschte Gruppe dazwischen grölt. "Nein, keine Einzeller - einen Einzähler."

Reminiszenz an Bonanzafahrrad und Fuchsschwanz

Oder THX America. Ein Song, der, da auf Englisch, vom Maier in Gebärdensprache simultan übersetzt wird. Hatten Sie ein Bonanzafahrrad? Bei dem Song bleibt kein Auge trocken, und wir erfahren unter anderem, dass damals für den Meier, da etwas beleibt, der Gangschalthebel nicht entdeckt wurde, da er im toten Winkel lag - und warum der Fuchsschwanz so wichtig war.

Auffällig, dass da nicht nur drei Vollblutkabarettisten, sondern eben auch drei hervorragende Musiker auf der Bühne stehen. "So schee" heißt die letzte Zugabe - und so war der Abend: So schee.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.