Helden des Nahverkehrs: Zeit für mehr Respekt in der Münchner U-Bahn

Fahrer von U-Bahn, Bus und Tram – ein Beruf, der täglich rund eine Million Reisende in München von A nach B geleitet. Zum Beispiel die U-Bahn: Vom Norden Münchens bis zu den Stadtgrenzen nach Neuperlach. Aus dem dörflichen Sendling direkt zur Arena nach Fröttmaning. Oder wie erst vor kurzem vom Hauptbahnhof zur Wiesn.
U-Bahn, Bus und Tram sind ein essenzieller Bestandteil des pulsierenden Münchner Stadtlebens. Einfach nicht mehr aus der Stadt wegzudenken.
Christkindltram fällt heuer aus
Ab 2025 sollen auch nachts die U-Bahnen rollen. Nach dem zuständigen Ausschuss hat das kürzlich auch der Stadtrat beschlossen. Eine sehr gute Nachricht gerade auch für viele jüngere Münchner. Wenn es denn am Ende genug Fahrer gibt und die Nacht-Bahnen wirklich verlässlich rollen. Denn schon jetzt hat die MVG große Probleme, genug Personal zu finden. Bei den Bussen gehört die Anzeige, dass Fahrten wegen Personalmangel ausfallen, fast schon zum Alltag. Dieser Tage meldete die MVG, dass die Christkindltram – liebgewonnene Tradition vieler Münchner in der staden Zeit – auch heuer ausfällt, weil, genau, Fahrer fehlen.
"Komm gut heim"
Dabei sind die Fahrer im Alltag der Münchner viel mehr als nur jene, die Busse und Bahnen steuern. Viele lieben ihren Job. In den Nachtbussen etwa hört man von den Fahrern oft ein „Gute Nacht“ oder „Komm gut heim“ zum Aussteigen.
Dabei haben die Fahrer mit schwierigeren Bedingungen zu kämpfen als die meisten von uns Büromenschen. Sie leisten Schichtarbeit und auch an besonderen Tagen wie an Weihnachten oder zu Silvester, welche der Großteil der Menschen mit der Familie feiert, fahren Busse und Bahnen wie an jedem anderen Tag. Aber natürlich ist sich der Bewerber dessen bewusst.
Gäste zeigen Fahrern Mittelfinger
Bei einer bewussten Fahrt durch die Stadt kann man außerdem vieles zu sehen bekommen, was die Fahrer nerven muss. Fahrgäste drücken ungeniert Türen wieder auf, Eingänge werden blockiert, manchmal zeigt den Fahrern gar jemand den Mittelfinger – und kommt dann trotzdem mit Bus und Bahn ans Ziel.
Wie der Monaco Franze schon sagte: „A bisserl was geht immer". Und dieses Bisserlwas können auch wir Fahrgäste beitragen, damit der Job wieder attraktiver wird, ein besseres Image hat und letztlich endlich wieder genug Interessenten anzieht. Es geht einfach um „a bisserl“ mehr Respekt, den Menschen gegenüber, deren täglicher Beruf es ist, viele von uns durch ganz München zu kutschieren und das möglichst pünktlich und sicher. Und von denen es hoffentlich auch in Zukunft noch genug gibt.