ZDF-Moderatorin bricht frühzeitig Interview mit Markus Söder bei "Berlin Direkt" ab – Sender reagiert

Am Sonntagabend hat die ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann Bayerns Landeschef Markus Söder im Format "Berlin Direkt" interviewt. Nach einer Konfrontation beendet die Moderatorin das Gespräch abrupt.
von  AZ
ZDF-Sendungsmoderatorin Diana Zimmermann mit CSU-Chef Markus Söder im Interview.
ZDF-Sendungsmoderatorin Diana Zimmermann mit CSU-Chef Markus Söder im Interview. © Screenshot ZDF

München - Die ZDF-Moderatorin Diana Zimmermann führte am Sonntagabend im Format "Berlin Direkt" ein Interview mit dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder. Das Thema der Sendung war die Bilanz der Ampel-Koalition nach zwei Jahren im Amt. 

Die Meinungen der neuen ZDF-Sendungsmoderatorin und von Markus Söder gingen dabei weit auseinander. Nachdem Zimmermann Markus Söder mehrfach unterbrochen hatte und ihm ins Wort gefallen war, beendete sie das Gespräch frühzeitig. Söder war deutlich angefressen – und ließ das am Ende auch nicht unkommentiert.

Der Branchendienst "Meedia" hat den Haussender nach der Praktik befragt. Das ZDF erklärt den Zwischenfall so: "Zu einem journalistisch geführten Interview gehören kritische Nachfragen. Die Interviews mit Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern in 'Berlin direkt' sind im Rahmen der Magazinsendung zeitlich begrenzt. Die zur Verfügung stehende Zeit wurde beim Gespräch mit Markus Söder am Ende sehr knapp, seinen Antwortsatz konnte er trotzdem noch zu Ende führen".

ZDF-Moderatorin würgt CSU-Chef Söder mitten im Satz ab und beendet Interview

Was genau war passiert? Zu Beginn des Interviews erklärte die Moderatorin dem CSU-Chef, dass die Investitionen, die jetzt nötig seien, nur deswegen nötig seien, weil in 16 Jahren unter der Regierung Merkel "fast nichts passiert" sei. Das Interview wurde kurioser, als Zimmermann den CSU-Politiker fragte, wie er ohne Lockerung der Schuldenbremse weitermachen würde.

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Als Söder fragte, wie Zimmermann darauf komme "dass in 16 Jahren nichts passiert" sei, fuhr die Moderatorin schon dazwischen: "Weil wir ja sehen, was wir für einen Reformstau haben momentan". Söder: "Haben wir wirklich?", Zimmermann entgegnete: "Ja!".  Das stellte Söder in Frage, auch, wenn das "die Meinung der Ampel zu sein scheint". 

Laut Zimmermann sei das die Meinung aller Ökonomen in Deutschland: "Absolut aller Ökonomen". Söder sah das ganz anders und setzte an zu erklären, dass die Arbeitslosigkeit in der Merkel-Ära halbiert worden sei. "Wir haben in den 16 Jahren volle Haushaltskassen gehabt". Damit seinen "schwerste Krisen" – wie die Finanz- der Euro-Krise" – gemeistert worden.  Da würgte die  Moderatorin Söder plötzlich mitten im  Satz ab  mit den Worten "ganz herzlichen Dank nach Nürnberg, Herr Söder, wir müssen leider aufhören" und beendete damit frühzeitig das Gespräch. 

Söder: "Das war ein unglücklicher Start für ein erstes Interview"

Der bayerische Ministerpräsident war irritiert und entgegnete der Moderatorin, die ihn am Sonntagabend zum ersten Mal interviewte: "Sie können doch nicht einfach den Satz einfach so unterbrechen. Also das war jetzt aber dann ein etwas unglücklicher Start für unser erstes gemeinsames Interview. Denn den letzten Satz hätte ich schon noch gerne gesagt, dass wir nämlich viele Krisen entschlossen gemeistert haben. Und eine solche wie jetzt, könnten wir auch besser meistern."

Damit endete das Interview schließlich wirklich. Zimmermann erklärte im Anschluss, dass das Interview bereits vor der Sendung aufgezeichnet worden war. Warum sie das Gespräch so plötzlich beendete, bleibt unklar. "Berlin direkt" teilte den Clip schließlich bei X (ehemals Twitter), Bayerns Ministerpräsident retweetete es – beide ohne Kommentar...

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