Wunderkerzen und Schampus statt Abstand und Masken: Wilde Party im P1
München - Schampus, Wunderkerzen, ausgelassene Stimmung: Im Münchner Nobel-Club P1 ging's am Wochenende feucht-fröhlich zu. Auf Aufnahmen, die auf Social Media kursieren und der AZ vorliegen, ist eine ausgelassene Party zu sehen.
Abstände zwischen den Tischen? Maskenpflicht am Gang? Fehlanzeige! Es scheint fast so, als ob es Corona nie gegeben habe. Die Personen, die auf den Aufnahmen zu sehen sind, liegen sich in den Armen, es wird fleißig gebusselt – ein Fest der Aerosole.
Die Party fand am vergangenen Samstag statt und damit noch vor den Öffnungsschritten in der Gastronomie, die seit diesem Montag greifen. Doch auch mit Lockerungen müssen Gastronomiebetriebe ein Hygienekonzept nachweisen. Ein wichtiger Punkt etwa: Bis zum Tisch herrscht Maskenpflicht.

Ausgelassene Party am Samstag: Das sagt das P1
Das P1 sagt auf AZ-Nachfrage zu dem Sachverhalt, dass es keine geplante Party gewesen sei. Es seien 150 Gäste im P1 gewesen, "wovon jeder sich am Eingang digital registriert hat. Kurz vor Ende (aufgrund der Sperrzeiten) hat es schlagartig angefangen zu regnen und die Gäste sind anstatt in Richtung Ausgang unter die Überdachungen geströmt", sagt Geschäftsführer Sebastian Goller.
Auf den Bildern allerdings sieht es nicht so aus, als warte man nur eben ein Gewitter ab – höchstens nassgeschwitzt ist der ein oder andere.

Das Hygienekonzept im P1 sei "sehr umfangreich und geht über die aktuellen Regelungen und Schutzmaßnahmen hinaus", sagt Goller. "Wir waren einer derartigen Situation leider nicht gewappnet, haben jedoch umgehend reagiert und alle Maßnahmen in Bewegung gesetzt, um solche Ansammlungen in Zukunft zu vermeiden."
P1 mahnt Mitarbeiter ab
Wer gegen die Hygieneauflagen verstoße, werde im Normalfall von den Mitarbeitern im ersten Schritt ermahnt und bei wiederholter Nichteinhaltung im zweiten Schritt der Location verwiesen. "Leider haben sich unsere Mitarbeiter zu der besagten Zeit des Videos nicht ordnungsgemäß verhalten. Ihr Fehlverhalten hat eine schriftliche Abmahnung von Seiten der Geschäftsleitung nach sich gezogen", so Goller.
Das P1 wolle in Zukunft solchen Situationen mit Hilfe von verstärkter Security-Präsenz vorbeugen. "Wir können das Verlangen der Menschen, nach Party und ausgelassenem Feiern durchaus nachvollziehen. Dennoch hat die Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen auch für uns oberste Priorität", versichert Goller.
- Themen:
- Coronavirus
- Covid-19
- München
- P1