"Worte zu Taten": Münchens Bürgermeister spricht nach Messerattacke in Pasing

München – Der eine kam vom Friseur, der andere ging völlig zufällig hier vorbei: Aus dem Nichts verletzte ein 40-jähriger Münchner am Dienstagnachmittag vergangener Woche (23. Juli) zwei junge Männer im Alter von 18 und 25 Jahren schwer. Auf der Pasinger Gleichmannstraße stach er auf die beiden mehrmals ein.

Der 18-Jährige konnte nach Dutzenden Nähten am Arm wieder aus der Klinik entlassen werden, der 25-Jährige musste mit Stichwunden in Brust und Rücken noch tagelang im Krankenhaus behandelt werden. Wie durch ein Wunder überlebten die Männer "nur" mit Verletzungen.

Offenbar suchte der 40-jährige Angreifer gezielt Männer aus, die südeuropäisch oder orientalisch aussehen. Daher rief die Initiative "Pasing ist bunt" schon bald zu einer Mahnwache auf, die am Dienstagabend am Pasinger Marienplatz stattgefunden hat.
Bürgermeister Krause: "Worte können zu Taten werden"
Auch Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) hat an der Mahnwache teilgenommen und hielt eine kurze Rede. Darin betonte Krause, dass Rassismus und Muslimfeindlichkeit in München keinen Platz haben.
"Dieser Mordversuch ist ein weiteres schmerzliches Beispiel, wie schnell Worte zu Taten werden. Wie schnell Hass zu Gewalt wird", sagt Krause und wünschte den Angriffsopfern eine schnelle sowie vollständige Genesung.

Er erinnerte zu Beginn seiner Rede schmerzhaft daran, dass es nicht die erste rassistische Bluttat in der Stadt gewesen ist. Am Tag vor dem Pasinger Messerangriff (22. Juli) habe Krause noch an der Gedenkveranstaltung für die Todesopfer des Attentats am Olympia-Einkaufszentrum teilgenommen.
Krause mahnte an, dass es jetzt in der Gesellschaft darauf ankomme, Solidarität zu zeigen und zusammenzustehen.