Wolfgang Krebs parodiert bald auch Ilse Aigner

Seehofer-Double stellt sein erstes Buch vor: Nur Bayern im Kopf!
Stefan Raab war einst Metzger – Kabarettist Wolfgang Krebs früher Postbote. Als Parodist tritt Wolfgang Krebs längst bei „quer“ auf, textet und spricht auf „Bayern 3“ bei „Die drei von der Landtagskantine“. Und gestern stellte der Wortverdreher sein erstes Buch vor: „Nur Bayern im Kopf!“.
Darin versammelt sind seine besten Bühnen-Texte als Landesvater: Stoiber, Beckstein oder Seehofer – durchaus als Vorlage für den Leser gedacht – zum Nachsprechen und Nachspielen im Schülertheater oder fürs Privatvergnügen. Garniert werden die 272 Seiten mit kurzen Episoden aus Krebs Metamorphose vom extrem schüchternen „Bua“ vom Land zum Radiomann und gefragten Nockherberg-Parodisten.
Ilse Aigner kam bei der Buchpräsentation als Ehrengast, und das aus mehreren Gründen. Der Rosenheimer Verlag hatte die gebürtige Rosenheimerin in den Presseclub geladen. Flott im grasgrünen Janka erschien die Ministerin vor allem als Krebs-Fan: Der Autor hatte erst kürzlich einen Auftritt auf ihrer Feier zum 50. Geburtstag, wie er freimütig erzählt. Dabei lacht er sich ins Fäustchen, weil er selbst erst 48 ist.
„Wolfgang Krebs hat uns so viel Humor geschenkt. Immer in einer vernünftigen Art und Weise, die nicht verletzend ist“, lobt die stellvertretende Ministerpräsidentin Ilse Aigner das Ministerpräsidenten-Double: „Wir Bayern sind ein lustiges Volk, das gehört zu unserer Lebensart.“
Ihre Beziehung sei „ganz auf Augenhöhe“, kommentiert Wolfgang Krebs mit blitzenden Augen, als sich beide für die Fotografen zusammenstellen: „Wir wären ein schönes Paar. Ich will sie heiraten. Das können Sie alles senden...“ – „Er hätte die richtige Größe für mich“, kommentiert Aigner doppeldeutig.
Das fesche Dirndl, für Krebs’ erste Aigner-Parodie ist schon in Auftrag. Das Modell muss sich schnell über einen Anzug ziehen lassen. Wenn Krebs demnächst in Passau Seehofers Kronprinzessin und die Kronprinzen von Söder bis Dobrindt imitiert: „Bei der Aigner Ilse muss ich einfach dunkel und tief sprechen. Das ist leicht.“
Drei bayerische Ministerpräsidenten sind Krebs Spezialität, wobei Stoiber herausragt: „Das rechte Auge höher heben, als alles andere. Vogelartige Kopfbewegungen machen, stottern und zappeln, dann geht Ihnen der Stoiber in Fleisch und Knödel über“, blödelt und kaspert er. Der echte Edi hat im Buch übrigens ein Vorwort für den „bierzelttauglichen“ Krebs verfasst, der selbst mal für den Bundestag kandidieren wollte.
Mit den Politikern, die er karikiert, geht Wolfgang Krebs freundschaftlich um. Er hat so eine gewisse Sonderrolle unter den Kabarettisten, wie er zugibt. „Viele meiner Kollegen sagen: Triff keine Politiker, sonst traust du dich weniger. Ich meine, dadurch, dass ich die Leute kenne, kann ich sie angenehmer, trotzdem treffend parodieren. Als Hofnarr sehe ich mich trotzdem nicht.“