"Existenziell" für junge Menschen: Stadt soll Kaution übernehmen

München - Wenn Sie Vermieter wären, für wen würden sie sich entscheiden: für den mit dem festen Arbeitsvertrag und dem geregelten Einkommen? Oder für den Studenten, der von Bafög lebt und beim Wort Kaution sofort zusammenzuckt?
Die Linke und die Grünen im Stadtrat wissen, dass in so einem Fall die Entscheidung oft auf denjenigen fällt, der mehr Sicherheit verspricht. Sie wollen deshalb junge Menschen bei der ersten eigenen Wohnung unterstützen.
München: Rathaus-Linke regen auch Bürgschaften an
Sie beantragen, dass die Stadt einen "Kautionsfonds" entwickelt. Daraus soll die Stadt für junge Menschen aus einkommensschwachen Familien die Kaution für eine Mietwohnung bezahlen. Auch Bürgschaften regen Linke und Grüne an.
Für Wohnungslose gibt es das schon. Während der Corona-Pandemie habe er vorgeschlagen, dass die Stadt die Kaution für alle in einer Notlage übernehmen soll, erzählt Linken-Chef Stefan Jagel. Doch das lehnte die Stadt ab. Jetzt versucht er es mit der Grünen-Stadträtin Clara Nitsche erneut.
Nicht alle Münchner können die Kaution aus der Portokasse leisten
Jagel nennt eine Bürgschaft der Stadt für junge Menschen "existenziell". Denn: "Nicht alle haben Eltern, die eine Kaution aus der Portokasse übernehmen können." Und, wenn ein Azubi oder ein Student nicht erst noch drei Monatsmieten Kaution zusammenkratzen muss, fällt es ihm vielleicht leichter, sein neues Zuhause einzurichten.
Auch die SPD unterstützt die Idee, sagt Fraktionschef Christian Köning. Er weiß, dass das Sozialreferat, das eine SPDlerin führt, bereits an der Umsetzung des Kautionsfonds arbeitet.