8200 Euro futsch! Münchner Studentin weint wegen Wohnungsbetrug auf Tiktok

München – Nach einem viral gegangenen Fall von Wohnungsbetrug in München fahndet die Polizei nach einem Verdächtigen. Ein 34-Jähriger aus dem Landkreis München soll im Februar zwei studierende Schwestern mit einem falschen Wohnungsangebot um rund 8.000 Euro betrogen haben, wie die Polizei mitteilte.
Betrogene Studentin: "Da hab ich mir gedacht, da stimmt irgendetwas nicht"
Der mutmaßliche Betrüger hatte die Mietwohnung in der Maxvorstadt (Türkenstraße) zuvor auf der Online-Plattform Kleinanzeigen.de angeboten. Der angebliche Hauseigentümer lockte mit einer Altbauwohnung mit Dreizimmern, 105 Quadratmeter, 2200 Euro warm. Der Haken: Vier Monatsmieten sollten vorab überwiesen werden. Dabei dürfen Vermieter eigentlich bloß drei Monatsmieten verlangen – und auch erst nach Mietbeginn.
Laut einer der betroffenen Studentinnen vereinbarten sie für Februar zwei Besichtigungstermine, doch beide Male sagte der 34-Jährige ab. Auch die eigentliche Schlüsselübergabe habe er verschieben wollen – wegen eines angeblichen Krankenhausaufenthalts. "Da habe ich mir gedacht, da stimmt irgendetwas nicht", erzählt die ältere Schwester (22) in einem Tiktok-Video.
Wieder habe der Betrüger die Studentinnen vertröstet – ein Mitarbeiter seines Unternehmens sollte die Schlüssel stattdessen vorbeibringen –, doch wieder sei nichts passiert. Schließlich habe der 34-Jährige die beiden geblockt.
Mutmaßlicher Betrüger soll mehr als 100.000 Euro erbeutet haben
Sie erstatteten Anzeige – und berichteten unter Tränen darüber in einem Video auf der Plattform Tiktok. Das Video wurde inzwischen rund 1,7 Millionen Mal angeklickt.
In dem Tiktok-Video sagt die Betroffene: "Wie hat es die Polizistin so schön gesagt, er sei kein Unschuldslamm." Wie die Polizei der AZ mitteilt, ist der Mann wegen Betrugs bereits mehrmals aufgefallen. Inzwischen haben sich laut Polizei weitere Menschen gemeldet, die auf ähnliche Weise betrogen wurden. Die Anzahl an Anzeigen: zweistellig. Den Gesamtschaden schätzte die Polizei auf mindestens 100.000 Euro.
Die beiden Studentinnen haben laut dem "Spiegel" inzwischen mit den Betroffenen eine Whatsapp-Gruppe gegründet – mit etwa 20 Mitgliedern. Medienberichten zufolge habe der 34-Jährige auch von den anderen Opfern 8200 Euro im Voraus verlangt.
Dass so viele Menschen auf den Betrug hereinfallen konnten, erklärt die Polizei mit dem für Betrugsfälle untypisch realistischen Preis und seinem Auftreten. Er sei bei Treffen in teuren Autos vorgefahren, habe Prada getragen und den Nachbarn der Fake-Wohnung erzählt, dass diese ihm gehöre.