Wohnmobil gestohlen: Es sollte nach Polen gebracht werden

MÜNCHEN - Er hatte das Wohnmobil auf dem Grünstreifen geparkt und versuchte gerade zu starten. Bei einer Polizeikontrolle stellten die Beamten fest, dass der 27-jährige Mann stark alkoholisiert war und das Fahrzeug offenbar gestohlen hatte.
Als die Polizeibeamten am Dienstagabend einen 27-jährigen Maurer kontrollierten, staunten sie nicht schlecht: Der Mann saß in einem Wohnmobil, das er auf dem Grünstreifen in der Nederlinger Straße geparkt hatte. Er versuchte gerade das Fahrzeug zu starten. Den kontrollierenden Beamten wollte er erklären, dass er nur deshalb hier parken würde, da ihm das Benzin ausgegangen sei.
Im weiteren Verlauf der Kontrolle stellten die Polizisten fest, dass das Wohnmobil kurzgeschlossen war und der Fahrer zudem stark nach Alkohol roch. Bei einer ersten Befragung räumte er ein, keinen Führerschein zu besitzen. Bei der nun folgenden Alkoholkontrolle ergab sich ein Wert von 1,56 Promille.
Bei einer Nachfrage beim Halter des Wohnmobils stellte sich heraus, dass das Fahrzeug ausschließlich von dessen Halter benutzt wird, der jedoch den Diebstahl des Wohnwagens noch gar nicht bemerkt hatte. Der tatverdächtige Maurer führte die Beamten in eine sechs Quadratmeter große Behelfsunterkunft in der Borstei, wo sich allerdings keinerlei persönliche Gegenstände des Beschuldigten befanden. Weitere Überprüfungen ergaben, dass dem 27-Jährigen die Fahrerlaubnis wegen Trunkenheit im Verkehr entzogen worden war.
Zum Tatvorwurf des Diebstahls gab der Beschuldigte an, dass in sein „Chef“ angerufen habe und ihn angewiesen hatte, das Wohnmobil von der Dachauer Straße abzuholen. Da es keinen Fahrzeugschlüssel für das Fahrzeug gäbe, sollte er das Wohnmobil kurzschließen und nach Polen bringen. Er würde dafür im Erfolgsfall 100 Euro erhalten. Der 27-Jährige wurde dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt, der Haftbefehl gegen den Täter erließ.