Wohnbau in München: 6685 Wohnungen in einem Jahr
MÜNCHEN Über Jahre hinweg hat die Stadt ihre selbst gesteckten Wohnungsbauziele verfehlt – und zwar deutlich.
Laut OB Ude war der Grund dafür, dass „nicht genügend bereitgestellte öffentliche Mittel abgerufen wurden und private Bauherren nicht ausreichend investiert haben.” Doch jetzt vermeldet die Stadt in der „Rathaus Umschau”: „Es geht endlich aufwärts.” Im vorigen Jahr seien 6685 fertiggestellte Wohneinheiten gemeldet worden. Und damit nicht weit weniger als die eigentlich angestrebten 7000.
Gleichzeitig gingen jedoch 717 Bleiben verloren, weil Häuser abgerissen wurden. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der CSU-Räte Hans Podiuk und Walter Zöller hervor. Macht also ein Netto-Plus von 5968 Wohnungen binnen eines Jahres.
Die Lesart dieser Zahlen fällt naturgemäß unterschiedlich aus. Die Stadt spricht von einem „positiven Trend”. Zumal im vorigen Jahr neues Baurecht für 3258 Einheiten und Baugenehmigungen für 7549 Wohnungen erteilt worden seien. Damit fehlt es laut Ude für heuer nicht an den formalen Grundlagen, „um die ehrgeizige Zielsetzung des Stadtrats sogar zu übertreffen”.
Dagegen belegen die Zahlen für die CSU, dass Rot-Grün ein „Umsetzungsproblem” hat. Von den 160 Millionen Euro städtischer Fördermittel seien nur 102,7 Millionen Euro verbaut worden. CSU-Fraktionschef Josef Schmid sagt: „In Fachkreisen steht fest, dass 7000 Wohnungen zu wenig sind und wir 10000 Wohnungen brauchen, um den Bedarf annähernd zu decken.”
Schmid verlangt, dass die Stadt künftig 10000 Wohnungen jährlich fertigstellt. Um das zu ermöglichen, fordert er weitere 100 neue Mitarbeiter fürs Planungsreferat, „damit Bauleitplanung und Genehmigungsprozesse beschleunigt werden”.
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