Wochenende: S-Bahn steht in weiten Teilen still

München - Es ist eine ambitionierte Aufgabe: Seit Freitagnacht arbeiten Bahn- und Siemens-Spezialisten mit Hochdruck daran, den Bahnhof Pasing und seine Peripherie technisch gesehen ins 21. Jahrhundert zu transferieren. Die alte analoge Weichensteuerung wird lahmgelegt, das neue elektronische Stellwerk „aufgeschaltet“. Und das geht nicht ohne Begleitmusik – in Form einer gewaltigen, geplanten S-Bahn-Störung. Hier die wichtigsten Fragen zum Chaos-Wochenende – und die Antworten:
Wie lange dauern die Beeinträchtigungen?
Los gegangen ist es am Freitagabend um 21 Uhr. Phase 1 mit den gravierenderen Problemen für alle Fahrgäste dauert bis Samstag, 16 Uhr. Phase 2, bei der schon wieder etwas mehr geht, bis Dienstag, 4 Uhr früh.
Wer ist von den Beeinträchtigungen betroffen?
Im Prinzip eigentlich (fast) alle S-Bahnfahrgäste, mit Schwerpunkt auf den westlichen Linien. Dazu die Passagiere des Regional- und des Fernverkehrs – bis rauf zum ICE.
Welche S-Bahnen erwischt es am schlimmsten?
In Phase 1 gibt es für die S3 Schienenersatzverkehr (SEV) zwischen Hackerbrücke und Mammendorf; für die S4 zwischen Donnersbergerbrücke und Puchheim; für die S6 zwischen Ostbahnhof und Gauting; für die S8 zwischen Laim u. Germering-Unterpfaffenhofen.
Phase 2: für S3 SEV zwischen Pasing und Mammendorf; für S4 SEV zwischen Donnersbergerbrücke und Puchheim; für S6 SEV zwischen Ostbahnhof und Gauting; für S8 SEV zwischen Pasing und Germering-Unterpfaffenhofen.
Wie finde ich meinen Ersatzbus?
Die Wege zu den Bussen sind an den Haltestellen deutlich plakatiert, Service-Personal in Warnwesten steht entlang der Strecken bereit. Zum Teil sind lange Wege nötig – in Pasing etwa bis in die Bodenseestraße.
Wo steige ich am besten in einen Ersatzbus um?
Wer in Richtung Westen will, sollte laut S-Bahn München schon am Hauptbahnhof (Arnulfstraße) oder an der Hackerbrücke (Zentraler Omnibusbahnhof ZOB) in die Ersatzbusse umsteigen. Der Grund: In Pasing zum Beispiel kann es wegen der dortigen Straßenbauarbeiten an der Ersatzhaltestelle sehr eng zugehen.
Wo werden überall SEV-Busse eingesetzt?
Für die S3 zwischen Hackerbrücke und Mammendorf; für die S4 zwischen Hauptbahnhof und Puchheim; für die S6 zwischen Hauptbahnhof und Gauting; für die S8 zwischen Hackerbrücke und Germering-Unterpfaffenhofen. Im 30-Minuten-Takt.
Kann man auf andere Verkehrsmittel ausweichen?
Ja, ein Umsteigen in die U-Bahn etwa in Moosach (U3) oder Feldmoching (U2), am Heimeranplatz (U4, U5), am Harras (U3/U6) oder in Giesing (U2) kann erheblich Zeit sparen – und Nerven.
Wie lange dauert meine Fahrt am Wochenende?
„Die Fahrzeiten verlängern sich merklich“, sagt S-Bahn-Chef Bernhard Weisser. Von Mammendorf zur Hackerbrücke etwa benötigt der Ersatz für die S3 etwa eineinhalb Stunden.
Wie viel kostet die Fahrt mit dem Ersatzbus?
Es gelten die normalen MVV-Tarife. Die Fahrscheine müssen schon vor der Fahrt am Automaten im Bahnhof gekauft und entwertet werden. „In den Bussen selbst können wir den Kauf und die Entwertung leider nicht sicherstellen“, teilt die Bahn mit.
Wie schaut’s beim Regionalverkehr aus?
Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) und Züge aus der Richtung Rosenheim sind nicht von der Umstellung betroffen. Alle anderen enden oder beginnen entweder am Ostbahnhof oder westlich und nördlich von München.
Was ändert sich beim Fernverkehr?
Die Züge werden teilweise an Pasing vorbei zum Haupt- oder zum Ostbahnhof geleitet, zum Teil enden und beginnen sie schon in Augsburg oder Ingolstadt.
Wo kann ich mich vor Fahrtantritt genau über meine Strecke informieren?
Im Internet unter s-bahn-muenchen.de und mvv-muenchen.de. Weitere Infos gibt’s auf der Videotexttafel 899 des Bayerischen Fernsehens und direkt in den Bahnhöfen.