Wo ist die Erbin?

Münchner hinterlässt Immobilien in den USA im Wert von rund 750 000 Euro – Die Tochter ist verschollen und nirgends gibt es eine Spur. „Niemand wusste, dass Janos Andrassy eine Tochter hat.“
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Letzte Ruhestätte auf dem Waldfriedhof: Nach seinem Tod am 12. Juli 2006 wurde Andrássy im Familiengrab seiner Vermieter beigesetzt.
Nick Stand Letzte Ruhestätte auf dem Waldfriedhof: Nach seinem Tod am 12. Juli 2006 wurde Andrássy im Familiengrab seiner Vermieter beigesetzt.

Münchner hinterlässt Immobilien in den USA im Wert von rund 750 000 Euro – Die Tochter ist verschollen und nirgends gibt es eine Spur. „Niemand wusste, dass Janos Andrassy eine Tochter hat.“

MÜNCHEN Als Janos Istvan Andrassy am 12. Juli 2006 in München starb, galt der Ungar als mittellos. Zur Beerdigung des 86-Jährigen auf dem Waldfriedhof kamen nur ein paar Bekannte des Mannes und eine Fremde, die sich als Andrassys Tochter vorstellt. Die Trauergäste waren verblüfft, stellten aber keine näheren Fragen. Jetzt sucht ein Münchner Erbenermittler nach ihr. Andrassy hat in den USA Immobilien im Wert von rund 750 000 Euro hinterlassen.

„Niemand wusste, dass Janos Andrassy eine Tochter hat“, sagt Pfaffel, der von einem US-Nachlassgericht beauftragt wurde, die Frau zu suchen – der das Erbe zusteht. Pfaffel möchte seinen wahren Namen nicht in der Zeitung lesen, um nicht von falschen Töchtern bedrängt zu werden. Normalerweise rekonstruiert er Familiengeschichten, die drei oder vier Generationen zurückgehen. Die meisten Fälle löst er über Behörden. Doch bei Andrassy liefen die bislang Recherchen ins Leere.

„Warum, ist unklar”

Über den „Doktor“ (ob der Titel echt ist, weiß niemand), konnte der Detektiv nur herausfinden, dass er am 11. März 1920 im ungarischen Szolnok geboren wurde und 1953 nach München kam. „Warum, ist unklar”, sagt Pfaffel. Andrassy wohnte zur Untermiete in der Widenmayerstraße und gab als Beruf „Journalisten“ an. Später ging er in die Staaten, nahm die US-Staatsbürgerschaft an, kam nach München zurück und starb.

„Die Adresse von 1953 liegt nahe dem Englischen Garten, wo zu jener Zeit auch der US-Sender Radio Free Europe war“, sagt Pfaffel. „Journalisten, die Nähe der Adresse, später US-Staatsbürger – das hätte gepasst“, so der Münchner. „Hat er dort die Mutter seiner Tochter kennen gelernt? Wusste er überhaupt, dass er Vater geworden ist?“

Keine Spur

Doch nirgends gibt es eine Spur. Weder bei ehemaligen Radio-Mitarbeitern noch in Laim, wo Andrassy gewohnt hatte. Nicht einmal ein Foto des Mannes ist zu finden. Um die Erbin zu finden, hat Norman Pfaffel jetzt in der Stadt Zettel aufgehängt: „Gesucht wird die Tochter von Janos Istvan Andrassy“. Bislang hat sich niemand gemeldet. Wer Hinweise geben kann, schreibt bitte eine Mail an lokales@abendzeitung.de mit dem Stichwort „Andrassy“.

Natalie Kettinger

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