Wo in München neue Alten- und Servicezentren gebaut werden

München - München wächst. Gleichzeitig werden die Menschen immer älter. Die Stadt will deshalb das Angebot für Senioren verbessern. Geplant ist, fünf weitere Alten- und Servicezentren, aber auch mehr neue Wohnlagen für Senioren zu errichten. Diesen Mittwoch will der Stadtrat entscheiden.
München: Zentrale Anlaufstelle für Senioren
Insgesamt gibt es in München 32 Alten- und Service-Zentren (ASZ). Sie sind für Senioren die zentrale Anlaufstelle. Dort gibt es Beratung und ein Freizeitprogramm vom Gymnastik- bis zum Computerkurs. In einer "Ausbauoffensive", wie SPD-Stadtrat Christian Köning sagt, sollen nun mindestens fünf neue Einrichtungen entstehen. Drei weitere sind im Bau oder kurz davor, so geht es auch aus einer Beschlussvorlage des Sozialreferats hervor.
Demnach soll das ASZ Hasenbergl Ende diesen Jahren am Stanigplatz eröffnen. Die Einrichtung "13er Bürger- und Kulturtreff" im Neubaugebiet Prinz-Eugen-Park wird ab diesem Herbst gebaut. Fertig soll das Gebäude 2025 sein. Und das ASZ in Pasing zieht von der Bäckerstraße in die Bodenseestraße 4a in ein umgebautes Gebäude.
Zu wenig Kapazitäten in Berg am Laim und Aubing
In Berg am Laim gibt es zwar schon seit 1980 ein ASZ. Doch dieses reicht nicht. Es könnte ein weiteres auf dem Bogner-Gelände an der Truderinger Straße entstehen. Auch in Aubing, wo mehr als 6.000 Menschen über 65 Jahren leben, ist das ASZ sehr stark ausgelastet, schreibt das Sozialreferat.
Diese Flächen hat die Stadt München im Blick
Für eine ASZ-Dependance hat das Sozialreferat eine unbebaute städtische Fläche an der Friedrichshafener Straße am Westkreuz im Blick. In Hadern soll ebenfalls ein weiteres ASZ entstehen. Denn bis 2040 soll der Anteil der über 65-Jährigen bei 23 Prozent liegen - das ist deutlich älter als im Rest der Stadt. In Betracht kommt eine von der SPD vorgeschlagene Fläche am Max-Lebsche-Platz.
In Laim gibt es ebenfalls Bedarf. Da ist die Stadt aber noch auf der Suche nach einem Grundstück. Denn zwar gibt es in Laim Leerstand: Die Stadtsparkasse zog aus ihrer Filiale an der Fürstenrieder Straße aus. Jedoch sind dort die Mieten mit 35 Euro pro Quadratmeter zu teuer.
In Trudering und Neuhausen sieht es besser aus
In Trudering tut sich die Stadt womöglich leichter: Da plant sie nämlich beim S-Bahnhof Trudering, westlich der Karpfenstraße, den Bau eines Sozialbürgerhauses. Ein ASZ ließe sich dort womöglich gut integrieren, heißt es. In Neuhausen will die Stadt die Planungen für ein ASZ an der Arnulfstraße 294 wieder aufnehmen. Wegen Corona war der Prozess ins Stocken gekommen.
Auch auf dem Wohnungsmarkt soll sich das Angebot für ältere Menschen verbessern. Ziel sei es, so das Sozialreferat, für möglichst alle Bedürfnisse und Einkommen Angebote zu schaffen. Drei, möglicherweise vier Seniorenwohnanlagen können demnach bis 2030 realisiert werden.
Mehr Angebote für Mehrgenerationen-Wohnen
Vorantreiben will die Stadt auch Angebote für Mehrgenerationen-Wohnen. Dabei sollen die Menschen ab der Lebensmitte (ab 55 Jahren) den Hauptanteil der Mietergemeinschaft abbilden. Die übrigen Wohneinheiten sollen, je nach Objekt, an jüngere Zielgruppen wie Familien (insbesondere auch Alleinerziehende) vergeben werden. Konkrete Planungen gibt es zum Beispiel in Sendling an der Meindlstraße, in der Bayernkaserne und in Freimann.
Auch mehr "sorgende Hausgemeinschaften" soll es in München geben. Dort leben ältere Menschen unter einem Dach und unterstützen sich gegenseitig. Das Sozialreferat geht davon aus, dass zwischen 2023 und 2028 jedes Jahr mindestens eine sorgende Hausgemeinschaft realisiert werden kann. Drei weitere sollen bis 2033 fertig werden.