Wo es in München Strom in die Steckdosen bläst

Die Stadtwerke erreichen dieser Tage eine wichtige Stufe bei ihrer Ausbauoffensive: Genug Ökostrom für die Privathaushalte und die MVG. Der Energiemix der SWM
Florian Zick |
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Die Stadtwerke München sind in Europa an vielen Windparks beteiligt. Allein in Deutschland gehören den SWM über 100 Windräder.
SWM/Leiffert Die Stadtwerke München sind in Europa an vielen Windparks beteiligt. Allein in Deutschland gehören den SWM über 100 Windräder.

Die Stadtwerke erreichen dieser Tage eine wichtige Stufe bei ihrer Ausbauoffensive: Genug Ökostrom für die Privathaushalte und die MVG. In einer Serie stellt die AZ den Energiemix der SWM vor.

München - Es wäre natürlich eine grobe Frechheit zu behaupten, die Stadtwerke seien ein windiges Unternehmen. Das Attribut „windig“ steht im Wirtschaftsjargon schließlich nicht gerade für solides Haushalten. Aber der Wind, das lässt sich nunmal nicht leugnen, ist bei den SWM eben ein überaus bedeutsames Betätigungsfeld.

Erst vergangene Woche waren die Stadtwerke München (SWM) mit einem dieser „windigen“ Geschäfte in den Schlagzeilen. Die Inbetriebnahme des riesigen Nordsee-Windparks DanTysk schaffte es sogar bis in die Tagesschau. Es war aber auch wirklich ein aufsehenerregendes Ereignis: Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel war gekommen, Schwedens Wirtschaftsminister Mikael Damberg – und mittendrin: Florian Bieberbach, Münchens Stadtwerke-Chef.

Mit DanTysk erreichen die Stadtwerke ein wichtiges Etappenziel bei ihrer Ausbau-Offensive. Bis 2025 wollen die SWM ganz München mit erneuerbarer Energie versorgen. Diese Tage erreichen die Stadtwerke nun die Marke, an der sie zumindest die Privathaushalte und die MVG komplett mit grünem Strom beliefern können – und DanTysk trägt einen erheblichen Anteil dazu bei.

Lesen Sie hier: Die Stadtwerke bauen einen Mega-Windpark in Wales

Seit vergangenem Donnerstag drehen sich 70 Kilometer westlich von Sylt nun also 80 Windräder und erbringen dabei eine Leistung von 288 Megawatt. Damit lassen sich 400 000 deutsche Durchschnittshaushalte versorgen. Zwar halten die Stadtwerke nur 49 Prozent an dem Windpark, Hauptanteilseigner ist der schwedische Energiekonzern Vattenfall. Trotzdem ist DanTysk für die Stadtwerke ein Jubelfall: Es ist das größte bislang vollendete Energienprojekt der SWM – und zugleich das erste auf hoher See.

Wirklich lange alleine wird DanTysk in diesem Bereich des SWM-Energien-Portfolios allerdings nicht bleiben. Auf dem Festland investieren die Stadtwerke ohnehin schon länger in Windkraftanlagen. Über 100 sind es in ganz Deutschland, dazu mehrere Windparks in Frankreich und Schweden. Aber auch im Offshore-Bereich gewinnen die Stadtwerke immer mehr an Kapazitäten.

Gerade einmal 20 Kilometer von DanTysk entfernt soll noch in diesem Jahr mit dem Bau des Schwesterwindparks Sandbank begonnen werden. 180 Kilometer vor Bremerhaven entsteht in der Nordsee zudem derzeit der Windpark Global Tech I. Und in der Irischen See vor der Küste von Nordwales wird vermutlich schon kommenden Monat der Windpark Gwynt y Môr in Betrieb genommen, mit seinen 160 Windrädern und einer Leistung von 576 Megawatt auch global gesehen ein richtiger Windkraftprotz.

Um die drei Milliarden Euro haben die Stadtwerke bislang in den Ökostrom-Ausbau gesteckt – in den nächsten zehn Jahren sollen weitere sechs Milliarden folgen. Vor allem in die Windkraft wird viel Geld fließen – und da wiederum vor allem in die ertragreichen Offshore-Windparks. Der Münchner Strom der Zukunft kommt also draußen vom Meer.

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