Wo einst die Luitpoldkaserne war: So wird das Kreativquartier

Zwei denkmalgeschützte Hallen werden für Konzerte und Kreative saniert. Ein Park, 820 Wohnungen, Schule und Uni-Bau entstehen im Areal Dachauer-/Ecke Schwere-Reiter-Straße.
von  Eva von Steinburg
Zwischen Jutierhalle (links) und der Tonnenhalle mit den Fensterbögen und zwei Sälen, liegt der Kunsthof - für Markt, Freiluft-Kino und Performance.
Zwischen Jutierhalle (links) und der Tonnenhalle mit den Fensterbögen und zwei Sälen, liegt der Kunsthof - für Markt, Freiluft-Kino und Performance. © Bez und Kock Architekten

München - Baubeginn ist nächstes Jahr: "Wir freuen uns, wenn es 2026 fertig ist. Wir warten schon lange drauf", kommentiert Stadträtin Anna Hanusch (Grüne) die aktuellen Pläne zum Kreativquartier bei der Sitzung der Kommission für Stadtgestaltung am Dienstag.

Zwei denkmalgeschützte Hallen werden saniert

Die Stadt hat hier das neue Münchner Quartier für Arbeit, Kunst, Kultur und Wissenschaft präsentiert. Kernpunkt: Für die Münchner Bürger werden zwei große denkmalgeschützte Hallen saniert und geöffnet: 2.600 Quadratmeter Grundfläche hat jede Halle, das entspricht in etwa je einem Fußballfeld.

Die Bau-Felder des Kreativquartiers.
Die Bau-Felder des Kreativquartiers. © Teleinternetcafé und TH Treibhaus

2023 beginnt die Sanierung

Ab 2023 werden die beiden Hallen hergerichtet: Originale Stahlkonstruktionen, Industriefenster und die Fassaden werden authentisch erhalten, die Tonnenhalle von 1926 wird die neue Veranstaltungshalle für Musik, Tanz und Theater in Neuhausen-Nymphenburg. Sie erhält zwei Säle. Bei Popkonzerten sollen 1.000 Personen Platz haben.

Die Jutierhalle ist ungefähr so groß wie ein Fußballfeld.
Die Jutierhalle ist ungefähr so groß wie ein Fußballfeld. © Baureferat

Ein Kunsthof aus gebürstetem Beton

In der historischen Jutierhalle werden mit einer "Haus-in-Haus-Lösung" bis zu 60 Künstlerateliers und Kreativorte geschaffen, dazu eine Snack-Bar und ein Raum für Vernissagen. Zwischen beiden Hallen wird der neue Kunsthof liegen, mit einem Boden aus gebürstetem Beton.

Dieser Hof soll ebenfalls "bespielt" werden: mit Märkten, Kunstperformances oder Freiluft-Kino. Heimatpfleger Michael Küpper sagt: "Die Umnutzung hat Vorbildcharakter auch für nicht geschützte Industriehallen. Ich denke, das wird ein Ort mit einem hohen Identifikationswert."

Unter den Kunsthof wird eine Tiefgarage mit 100 Plätzen - auch für Besucher - gebaut. An die attraktiven Hallen grenzt in Zukunft ein neuer Park für alle, auf dem auch hohe Bäume wachsen sollen.

In die Jutierhalle werden Holzmodule gebaut: Kreative können die Ateliers mit 20 oder 40 Quadratmetern mieten.
In die Jutierhalle werden Holzmodule gebaut: Kreative können die Ateliers mit 20 oder 40 Quadratmetern mieten. © Bez und Kock Architekten

Die spezielle Atmosphäre soll erhalten bleiben

Das nördliche Bau-Feld am Leonrodplatz, schon länger Kreativquartier genannt, heißt "Labor". Seine spezielle Atmosphäre mit vielen Kulturschaffenden soll bewusst erhalten bleiben: Unterschiedliche Nutzungen sind erlaubt, ohne einengendes Korsett von zu vielen Auflagen. 80 neue Wohnungen sollen hier entstehen.

Neue Wohnungen an der Infanteriestraße

An der Infanteriestraße, dem Areal "Feld", sollen die meisten Wohnungen gebaut werden. Genossenschaften und die Gewofag teilen sich das Gebiet 50:50 auf. Insgesamt sind mindestens 820 neue Wohnungen im Kreativquartier geplant.

Dazu ein Hochpunkt von 32 Metern für Gewerbe und Wohnen. Eine neue Grundschule mit Kita wird das Quartier an der Infanteriestraße ergänzen.

Tonnenhalle von 1926 mit Bögen: bisher ein Lager der Stadtwerke.
Tonnenhalle von 1926 mit Bögen: bisher ein Lager der Stadtwerke. © Baureferat

Auch die Hochschule München plant hier zu bauen

Viele barrierefreie Wege werden später das Quartier queren. Der Eingang zum Park liegt an der Heßstraße. Auch die Tiefgarage wird von der Heßstraße aus angefahren. Die Hochschule München plant an der Dachauer Straße einen neuen Uni-Bau für den Bereich Architektur, Ingenieurwesen und Geowissenschaften.

Die Entwicklung des Kreativquartiers macht den Experten der Stadtgestaltungskommission Freude. Es gab viel Lob für die Stadt. Architekt Peter Brückner: "Man kann hoffen, dass das Konzept Schule macht."

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