Wo die Sparkasse ihr Geld in Immobilien anlegt

München - Wohnen in München treibt unglaubliche Blüten – mit schon teilweise unverschämten Mieten. Aber es geht auch anders.
83 Millionen Euro investiert die Stadtsparkasse dieses Jahr in neue Wohnungen, die alle zu den Preisen des Mietspiegels auf den Markt kommen. Auch da, wo der Markt durchaus mehr hergibt.
„Wir haben als Arbeitgeber ein Interesse daran, dass die Mieten in München für unsere Mitarbeiter bezahlbar sind“, erklärt Sparkassenchef Harald Strötgen die Bau-Philosophie.
Am Freitag war Richtfest für eine neue Anlage in der Moosacher Nanga-Parbat-Straße. Nicht die edelste Adresse in München; aber ein Standort, um ein sichtbares Signal zu setzten. Dort besitzt die Sparkasse bereits 381 Wohnungen. Vor vier Jahren baute sie dort auch einen Kindergarten mit 50 Plätzen, die „Moosacher Märchenwiese“. Den kann die Stadt 30 Jahre lang kostenlos nutzen. 41 Wohnungen kommen jetzt bis Ende des Jahres hinzu.
Sie werden erst den rund 3000 Mitarbeitern und Azubis der Stadt-Bank angeboten, die anderen kommen auf den freien Markt. Ein Vorbild für Firmen-Investitionen, das es in München fast nicht mehr gibt. „Dort ist Wohnraum zu fairen Preisen“, lobt OB Christian Ude das Engagement seiner Bank.
Das ist aber nicht alles. Heute schon besitzt die Stadtsparkasse rund 1500 Wohnungen in 118 Anwesen. Damit zählt sie zu den Immobilienbesitzern „mittlerer Größe“. Zum Portfolio gehören:
209 Wohnungen im Sparkassen-Hochhaus in der Winterthurer Straße in Forstenried.
87 Wohnungen in der Dollmannstraße (Au).
Dazu kommen neben Moosach in Kürze unter anderem: 68 Wohnungen in einem der fünf Hochhäuser auf dem Siemens-Areal in Obersendling (bei der Koppstraße).
Und 44 Wohnungen auf dem feinen Rodenstock-Gelände.
Insgesamt investiert die Bank der Stadt in diesem Jahr 83 Millionen Euro in den Wohnungsbau. „Wir haben uns vorgenommen, in den kommenden Jahren jährlich 80 bis 100 Millionen Euro in neue Objekte zu investieren“, erklärt Harald Strötgen.
Das nutzt den Münchnern - und der Bank: „Wir legen unser eigenes Vermögen sicher und wertbeständig an“, sagt Strötgen, „und das direkt in unserem Geschäftsgebiet, hier in unserer Stadt.“ Denn: „Wohnimmobilien in München sind eine sichere und solide Geldanlage.“ Und weil er seine Bank ohne Risiken führt, brachte er mehrmals hintereinander Rekorde in Zeiten der Banken-Krise zusammen.
Die Jugend bekam auch ein Richtfest-Geschenk: Der Förderverein für das Jugend- und Schulrudern bekam 1000 Euro für seine Arbeit mit Jugendlichen aus dem Münchner Norden. Dafür war stellvertretend der Moosach-Vierer in Rennkleidung angetreten.
Der Förderverein engagiert sich mit der „Rudergesellschaft München 1972“ intensiv dafür, dass Schüler aus Moosach und aus der Willy-Brandt-Gesamtschule auf der Olympia-Regattastrecke Schulsport machen können. Von dem Zuschuss wird ein neuer Ruder-Einer gekauft. „Die Spende der Stadtsparkasse ist dafür schon die halbe Miete“, freut sich der Vorsitzende Thomas Schröpfer.