Wirtshaus-Wiesn: "Wir werden umsichtig feiern"

München - Ganz ohne Unruhe laufen die Pläne im Hintergrund nicht. Mit Sorge haben am Freitag nicht nur OB Dieter Reiter (SPD) und die Stadträte im Rathaus auf die neue Corona-Inzidenzzahl geschaut: 50,7 - also erstmals über dem Signalwert.
Auch die Münchner Wirte, die für die nächsten 16 Tage als Ersatz fürs ausgefallene Oktoberfest zur Wirtshaus-Wiesn in 54 Gasthäuser laden, haben die Zahlen im Blick.
Stadträtin Anne Hübner (SPD), die schon gemahnt hatte, der Start der Wirtshaus-Wiesn jetzt sei ein "falsches Signal zur falschen Zeit", bleibt dabei: "Wir appellieren an die Vernunft der Wirte, den Beginn der Wirtshaus-Wiesn noch einmal zu überdenken."

OB Reiter weist darauf hin, dass es sich bei der Wirtshaus-Wiesn "nicht um eine städtische Veranstaltung handelt" und appelliert an die Wirte: "Sorgen Sie dafür, dass Musik wirklich Hintergrund-Musik bleibt. Nicht nur am Anfang, sondern auch nach der zweiten Maß Wiesn-Bier."
Losgehen wird es "auf jeden Fall", sagt Peter Inselkammer, Sprecher der beteiligten Wiesnwirte, auf AZ-Nachfrage. "Wir machen bei der Wirtshaus-Wiesn nichts anderes, als wir die ganzen letzten Wochen auch schon tun: den Abstand zwischen den Tischen einhalten, auf die Maskenpflicht achten, die Gäste genau im Blick haben. Wir werden die Wirtshaus-Wiesn umsichtig und ganz ruhig feiern." Und was, wenn doch geschunkelt und grölend auf Tische gestiegen wird?
"Das ist ganz einfach", sagt Inselkammer. "Wer zu einem Hausstand gehört, darf natürlich auch mal schunkeln. Wer stark alkoholisiert ist, bekommt nichts mehr. Und wer sich an die Regeln nicht hält, wird des Wirtshauses verwiesen."