Wirtschaftsbericht München 2018: So reich und erfolgreich ist München

Letztes Jahr sind erneut 27.300 neue Arbeitsplätze entstanden, die Kaufkraft steigt, die Wirtschaft brummt.
von  Irene Kleber
Josef Schmid freut sich über hervorragende Münchner Wirtschaftszahlen.
Josef Schmid freut sich über hervorragende Münchner Wirtschaftszahlen. © dpa/AZ

Letztes Jahr sind in München erneut 27.300 neue Arbeitsplätze entstanden, die Kaufkraft steigt, die Wirtschaft brummt.

München - Natürlich, Bürgermeister Josef Schmid (CSU) ist gut gelaunt. Das ist er immer kurz vor der Stadtrats-Sommerpause, wenn er (als zuständiger Wirtschaftsreferent) die neuen Rekordzahlen aus dem Münchner "Jahreswirtschaftsbericht" liefern darf.

Und freilich, der überrascht auch 2018 nicht: Münchens Wirtschaft brummt wie seit Jahren. Die Stadt zieht Großunternehmen, junge Start-ups, Mittelständler und Wissenschaftler an. Hier kann man viel Geld verdienen, netzwerken, wachsen. Damit gewinnen auch die Münchner.

27.300 neue Jobs

25.000 Arbeitsplätze waren 2016 neu entstanden, letztes Jahr kamen 27.300 dazu (plus 3,3 Prozent), das sei die "höchste Zunahme seit 18 Jahren", sagt Josef Schmid. Am meisten boomt der Dienstleistungssektor, hier haben die Firmen 23.000 Stellen neu geschaffen (vor allem in der Informations- und Kommunikationsbranche, bei Technikdienstleistern und im Gesundheitswesen).

Jeder dritte ist Akademiker

In München sind doppelt so viele Akademiker beschäftigt wie im übrigen Bayern: Fast jeder Dritte, der arbeitet, hat einen Hochschulabschluss (32,2 Prozent). In Bayern sind es nur 16 Prozent, in Deutschland im Schnitt 15,6 Prozent.

Sehr wenige Arbeitlose

2.500 Arbeitslose haben 2017 wieder einen festen Job gefunden. Bleiben 40.500, die noch suchen. Eine Quote von 3,9 Prozent. "Der niedrigste Wert seit 20 Jahren", sagt Schmid. Dass die Menschen nicht fündig werden, liege vor allem daran, dass ihnen eine Ausbildung fehlt.

Konsum-Meister

Die Wirtschaftslage spiegelt sich auch in den Summen, die die Münchner im Geldbeutel haben - nämlich mit Abstand am meisten unter den Großstädtern in Deutschland. Statistisch (und weil hier viele Großverdiener leben) kann jeder Einwohner im Jahr 32.139 Euro ausgeben, nachdem Miete und Kredite bezahlt sind (zum Vergleich: in Hamburg 25.431 Euro). Die sogenannte "Kaufkraft" liegt 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.

Wie lange noch?

Was Schatten wirft auf die erfreulichen Zahlen, sind die Klassiker: In München fehlen Fachkräfte (zumal, weil Wohnungen fehlen) und Gewerbeflächen (aktuell suchen rund 330 Betriebe nach 100 Hektar Gewerbeflächen, um sich zu erweitern). Aber die Stadt ist eng und voll. "Langfristig", sagt der Bürgermeister, werden Unternehmen selbst Werkswohnungen bauen müssen, um neue Mitarbeiter anzulocken. Und "Gewerbeflächen wird es im Erdgeschoss nicht mehr geben. Da wird man mit einem Lastenaufzug in die Höhe müssen, auch in einen fünften oder sechsten Stock."

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