Wirte-Präsident soll gehen
MÜNCHEN - Das Präsidium des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands drängt den Wirte-Präsidenten zum Rücktritt. Hotelier Ulrich Brandl soll Ende Oktober zu seinem Nachfolger gewählt werden.
Das Präsidium des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands drängt Wirte-Präsident Siegfried Gallus zum Rücktritt. „Eine weitere Zusammenarbeit mit ihm ist nicht mehr möglich“, teilte BHG-Schatzmeister Willi Sauerhering in der neusten Ausgabe des „Gastronomie-Report“ mit. Insgesamt haben sich sechs von sieben Präsidiums-Mitgliedern gegen das Wirte-Schwergewicht ausgesprochen.
Gallus werden mangelnde Führungsqualitäten und fehlende Teamfähigkeit vorgeworfen. Auch seine Nähe zur Politik und der Haltung zum Rauchverbot in der Gastronomie erregte zuletzt den Unmut der Mitglieder. „Ich halte seinen Rücktritt deshalb für eine notwendige Entscheidung“, sagt auch der BHG-Kreisvorsitzende Conrad Mayer.
Als Nachfolger bewirbt sich bei der Landesdeligiertenkonferenz Ende Oktober in Augsburg der erfolgreiche Hotelier Ulrich N. Brandl, der sein „Resort Ulrichshof“ zum ersten Bio-Kinderhotel Europas ausgebaut hat. „Wir gehen davon aus, dass Gallus den Weg frei machen wird für einen Neuanfang im Verband“, sagt Sauerhering: „Wir brauchen einen Präsidenten, der angesichts der Fülle von Aufgaben delegieren, motivieren und zusammenführen kann.“
Ob Gallus, der für sein reges Machtbewusstsein bekannt ist, sich so schnell geschlagen geben wird, ist fraglich. Der Beilngrieser, der gestern bei der „Olympiade der Köche“ in Erfurt weilte und für Anfragen nicht erreichbar war, soll bereits signalisiert haben, dass weiterkämpfen will. Klingt so, als ob dem Gaststättenverband unruhige Zeiten ins Haus stehen.
DA
- Themen: