Wirte "fassungslos" über begrenzten Lockdown

Die Münchner Innenstadtwirte haben sich "fassungslos und bestürzt" über den Beschluss zu einem einmonatigen begrenzten Lockdown geäußert. "Selbst das Robert Koch-Institut sieht die Infektionsgefahr in der Gastronomie bei lediglich 0,5 Prozent", sagt Gregor Lemke, Chef des Augustiner Klosterwirt und Vorsitzender des Vereins der Münchner Innenstadtwirte, am Donnerstag. "Deutlich hat das RKI erklärt, dass Gaststätten nicht die Treiber der Infektion sind." Die Gastronomen achteten intensiv und mit großem Aufwand an Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen darauf, das eigene Personal und die Gäste zu schützen. "Dass wir jetzt trotzdem einen neuerlichen Lockdown hinnehmen müssen, ist ein Schock."
von  dpa
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern. © Peter Kneffel/dpa

Die vorübergehende Zwangsschließung werde die Situation der ohnehin gebeutelten Branche verschlimmern. "Unsere über Generationen gewachsene Wirtshauskultur ist in Gefahr", sagte Lemke. Viele hätten schon aufgeben müssen. "Wenn es so weitergeht, werden 30 bis 40 Prozent der Unternehmen pleitegehen." Die Münchner Wirte forderten deshalb rasch Finanzhilfen. "Diese müssen schnell und effektiv erfolgen, sonst gibt es ein großes Wirtshaussterben."

Im Herbst hatten die Innenstadtwirte in ihren Gaststätten und Biergärten als Alternative zum ausgefallenen Oktoberfest mit "Ozapft is" und Festbier zur "WirthausWiesn" eingeladen.

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