Wirt zerstückelt Koch: Prozessbeginn am Montag
MÜNCHEN - Der ehemalige „Jägerwirt“ Heiko K. (39) steht ab Montag wegen Mordes aus Habgier vor dem Münchner Schwurgericht. Immer noch fehlen Teile des Toten Markus Schindlbeck († 35).
Ein Mordfall zum gruseln: Kopf und Beine des Kochs Markus Schindlbeck († 35) wird die Polizei wahrscheinlich nicht mehr finden, wenn der Prozess am kommenden Montag (14.12.) vor dem Münchner Schwurgericht beginnt.
Angeklagt wegen Mordes ist der ehemalige „Jägerwirt“ Heiko K. (39). Das Motiv ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft vermutet Habgier. Aufgrund der desolaten finanziellen Verhältnisse des Angeklagten. Heiko K. selbst behauptete bei den polizeilichen Vernehmungen: „Wir hatten Streit.“ Schindlbeck soll ihn beleidigt und erniedrig haben.
Gezielte Schläge auf den Kopf
Fest steht: Die Tat passierte in der Nacht zum 24. Januar 2009. Der 1,94 große und 106 Kilo schwere Angeklagte soll den früheren Arbeitskollegen Markus Schindelbeck (1,90, 100 Kilo) in dessen Wohnung aufgesucht haben. Wahrscheinlich soll Heiko K. sein Opfer durch gezielte Schläge auf den Kopf getötet haben.
Er habe die Leiche in die Badewanne gelegt und gewaschen. Später soll er zu zwei Baumärkten gefahren sein. Dort habe er folgende Werkzeuge gekauft: eine rote Bügelsäge (8,79 Euro), ein Teppichmesser-Set (5,99 Euro) und einen Bolzenschneider für 32,99 Euro. Bezahlt habe Heiko K. mit der Kreditkarten des Toten.
Die beiden Arme warf er in die Isar - ein Angler fand sie
Anschließend sei er wieder in die Wohnung des Opfers gefahren, um die Leiche zu zerstückeln. Für den Transport soll er sich einen extra großen Koffer angeschafft haben. Mit dem Opel Vectra des Toten habe er die Leichenteil abtransportiert und an verschiedenen Orten versteckt: Den Torso fand die Polizei in der Nähe der tschechischen Ortschaft Vseruby. Die beiden Arme, die rote Bügelsäge und das blaue Teppichmesser soll er in die Isar geworfen haben. Ein Angler fand am 30. Januar die Arme in der Nähe von Geretsried bei der Tattenkofener Brücke.
Auf die Spur von Heiko K. kam die Polizei, weil er das Auto des Toten benutzt hatte. An der Autobahnrastanlage Irschenberg wurde er am 26. Januar 2009, gegen 23.35 Uhr, gefilmt, als er die Dieseltankrechnung für 54,03 Euro mit der Kreditkarte des Opfers bezahlte und mit Markus Schindelbeck unterschrieb. Am 3. Februar 2009, gegen 18.15 Uhr, wurde Heiko K., der international gesucht wurde, am Grenzübergang Nickelsdorf, 70 Kilometer hinter Wien, festgenommen. Der Prozess ist auf fünf Verhandlungstage angesetzt.
Torsten Huber