Wird das Münchner Frühlingsfest heuer zum Sommer-Event?
München - Kein Frühlingsfest auf der Theresienwiese dieses Jahr – zumindest nicht wie geplant: Wegen des Coronavirus' findet die Veranstaltung nicht - wie eigentlich vorgesehen Ende April - statt. Das teilte OB Dieter Reiter (SPD) bereits am vergangenen Freitag in München mit. Das gelte auch für alle anderen Feste, die in absehbarer Zeit in den nächsten Wochen geplant waren. So wurde mittlerweile zum Beispiel auch die Maidult auf dem Mariahilfplatz abgesagt.
Am Mittwoch hat die Stadt München neue Details zum Frühlingsfest bekannt gegeben. Demnach prüfe man derzeit, ob das Frühlingsfest möglicherweise in die Sommermonate verschoben werden kann. Dazu befinde sich das Referat für Arbeit und Wirtschaft derzeit in Gesprächen mit der Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller.
Münchner Frühlingsfest im Sommer?
Das Referat für Arbeit und Wirtschaft bietet an, den Platz auf der Theresienwiese so lange wie möglich freizuhalten. So soll ein flexibler Nachholtermin ermöglicht werden, sobald sich ein Ende der Corona-Krise abzeichnet.
Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) bedauert die aktuellen Absagen sehr: "Die Corona-Krise trifft das Schaustellergewerbe hart. In diesem Frühjahr wird es voraussichtlich keine Volksfeste geben. Mir ist aber daran gelegen, dass das Frühlingsfest nicht vollständig abgesagt werden muss. Wenn sich ein Ende der Krise bis zum Frühsommer abzeichnen sollte, wäre es ein tolles Signal für die Schausteller und die Münchner Bevölkerung, ein Fest auf der Theresienwiese zu haben. Voraussetzung ist natürlich, dass es keine behördlichen Beschränkungen mehr gibt, und dass es auf dem Platz logistisch möglich ist."
Baumgärtner: "Das Frühlingsfest soll weiterhin stattfinden"
Gegenüber der AZ wird Baumgärtner dann nochmal deutlicher: "Das Frühlingsfest soll weiterhin stattfinden – wenn auch später als geplant." Man werde die Fläche dem Veranstalter weiterhin zur Verfügung stellen. Der letzte verfügbare Tag dafür wäre der 21. Juni – denn danach, so Baumgärtner weiter, würden die Aufbauarbeiten der Wiesn stattfinden.
Für wirtschaftliche Härtefälle steht ein Soforthilfe-Fonds des Freistaats Bayern zur Verfügung, auf den auch betroffene Schaustellerbetriebe mit Sitz in München zugreifen können.
Oktoberfest-Absage? Entscheidung spätestens im Juni
Vergangene Woche äußerte sich Reiter auch zum Oktoberfest. Dort gelte es, spätestens im Juni eine Entscheidung zu treffen, wenn der Aufbau bzw. die Vorbereitungen starten. Bis dahin müsse klar sein, ob die Wiesn 2020 stattfinden kann oder nicht. Dem Referat für Arbeit und Wirtschaft zufolge würden die Vorbereitungen für das Stadtgründungsfest (13./14. Juni) sowie die Wiesn derzeit wie geplant weiterlaufen. Veranstaltungsabsagen erfolgen auch hier zum spätestmöglichen Zeitpunkt. Für das Oktoberfest wäre dies im besagten Juni.