"Wir wollen nicht als Ausrede herhalten"

Warum die Helfer vom Hauptbahnhof mit der Einführung von Grenzkontrollen nicht einverstanden sind.
Natalie Kettinger |
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"Unsere Arbeit ist schwerer geworden", sagt Colin Turner, der Sprecher der freiwilligen Helfer.
nk "Unsere Arbeit ist schwerer geworden", sagt Colin Turner, der Sprecher der freiwilligen Helfer.

München - Man könnte meinen, bei den freiwilligen Helfern am Hauptbahnhof sei mit der Unterbrechung des Zugverkehrs Entspannung eingekehrt. Schließlich waren am Wochenende mehr als 20 000 Flüchtlinge dort angekommen, 7100 davon noch am Sonntag, bevor die Verbindung nach Österreich gekappt wurde.

Doch Colin Turner (35) wirkt alles andere als entspannt. Der Sprecher der Ehrenamtlichen ist sauer. Sauer auf Ministerpräsident Seehofer. „Die Forderung nach einer gerechten Umverteilung der Flüchtlinge in Deutschland und Europa haben wir unterstützt. Aber dass es jetzt heißt, man habe die Grenze auch aus Rücksicht auf die Helfer dicht gemacht, gefällt uns nicht. Wir möchten nicht als Ausrede benutzt werden.“

Auf der Homepage fluechtlingshilfemuenchen.de hätten sich knapp 5000 Freiwillige registriert. „Wir haben ein Rotationssystem, das gut funktioniert und achten darauf, dass sich niemand überlastet.“

Durch die Grenzkontrollen sei die Arbeit der Ehrenamtlichen schwerer geworden. „Die Leute kommen nicht mehr gebündelt am Bahnhof an.“

Jetzt müsste man die Flüchtlinge regelrecht suchen, die München in kleinen Grüppchen weiterhin erreichten: „mit Bussen, Autos oder anderen Zügen“.

Wie es weitergeht, weiß auch Colin Turner nicht genau. „Aber da sich die Menschen jetzt an den Grenzen stapeln, müssen wir darauf vorbereitet sein, dass womöglich wieder ein großer Schwung zu uns kommt.“

 

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