Wir sind dann mal weg: Immer mehr Münchner wandern aus

Auswandern boomt wie nie: 5586 Münchner haben 2008 ihr Glück im Ausland versucht. Ziel Nummer eins ist die Schweiz, auch Österreich und die USA sind beliebt. Doch viele Münchner kommen auch wieder zurück
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Ziel Nummer eins für Münchner Auswanderer: Die Schweiz
dpa Ziel Nummer eins für Münchner Auswanderer: Die Schweiz

MÜNCHEN - Auswandern boomt wie nie: 5586 Münchner haben 2008 ihr Glück im Ausland versucht. Ziel Nummer eins ist die Schweiz, auch Österreich und die USA sind beliebt. Doch viele Münchner kommen auch wieder zurück

Am Anfang ist Auswandern ein Traum. Dass es nicht immer leicht ist, ihn umzusetzen, lässt sich bei diversen Auswander-Shows im TV beobachten. Trotzdem suchen immer mehr ihr Glück in der Fremde: 5586 Münchner brachen 2008 hier ihre Zelte ab, das sind 500 mehr als im Vorjahr. Richtig weit kommen sie dabei nicht: Beliebtestes Ziel ist nach wie vor die Schweiz, für die sich 817 Münchner als neue Heimat entschieden.

Diese Zahlen stammen aus einer gerade veröffentlichten Studie des Statistikamtes München. Sie verrät außerdem, dass Männer öfter den Sprung weg wagen. Von 100 Münchner Emigranten sind 57 Männer. Die meisten Auswanderer (45 Prozent) sind zwischen 18 und 34 Jahre alt, wenn sie die bayerische Landeshauptstadt verlassen. Und ledig, zwei von drei sind unverheiratet. Familien mit Kindern treffen die Entscheidung eher selten.

Neben der Schweiz ist auch Österreich beliebt. 10,1 Prozent der Auswanderer zog es 2008 dorthin, 9,5 Prozent entschieden sich für die USA und 7,5 Prozent für England. „Welche Beweggründe sie haben wegzugehen, wissen wir nicht“, sagt Gerhard Desch vom Statistik-Amt der Stadt. Doch Rentner und Vorruheständler zieht es vor allem nach Österreich und Spanien. In die Schweiz hingegen streben überwiegend Berufstätige mit hoher Qualifizierung wie Handwerker und Akademiker.

11,3 Prozent der Auswanderer gehen nach Polen, das eine Sonderstellung einnimmt. Zwar zogen 631 Auswanderer 2008 dorthin (was Platz zwei entspräche), mehr aber ziehen nach München zu. Hier handelt es sich meistens um Deutsch-Polen, die ein paar Jahre in München arbeiten und dann wieder in die Heimat zurückgehen.

Hilfe und Unterstützung bekommen Auswanderer in der Beratungsstelle des Raphael-Werks in München. „Wir helfen ihnen, den Schritt bestmöglich vorzubereiten. Für viele ist die wichtigste Frage, wie es mit Rente und Sozialversicherung weitergeht“, sagt Veronica Verduzco-Weisel. Bei ihr suchen besonders viele Beratung, die ins europäische Ausland gehen.

Ob die Auswanderer für immer wegbleiben, kann die Statistik nicht erfassen. Sicher ist, dass 2008 allein 3952 Auslands-Rückkehrer ihren Wohnsitz in München anmeldeten.

Verena Duregger

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