"Wir schneiden dir jetzt einen Finger ab"

MÜNCHEN - Seine Komplizen wurden zu Haftstrafen bis zu zehn Jahren verurteilt, jetzt muss sich auch Matthias K. (23, Name geändert) vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten. Dem Münchner wird vorgeworfen, von 2009 bis 2010 an einem schwunghaften Handel mit über 100 Kilo Marihuana (Straßenverkaufswert über eine Million Euro) beteiligt gewesen zu sein.
Er und seine Komplizen bestellten Fünf-Kilo-Pakete des Rauschgifts bei einem Berliner Dealer. Per Kurierdienst wurde der Stoff geliefert.
Matthias K. gab einen Teil der Anklage zu: „Ich habe nur ein paar Pakete bestellt. Ich dachte, das sei kein großes Risiko.” Falsch gedacht. Seit neun Monaten sitzt er in Untersuchungshaft.
Nicht nur der Rauschgift-Handel wird ihm zur Last gelegt. Er habe auch einen Spezl verdächtigt, ein Marihuana-Paket abgefangen zu haben. Das Opfer habe er dann in seine Wohnung gelockt. Dort wurde der Mann massiv bedroht. „Wir schneiden dir jetzt einen Finger ab”, sagte ein Dealer. Das Opfer musste sich ausziehen. Das Paket hatte er nicht.
Der Prozess wird fortgesetzt.