Wintersportler noch gefährdet: Sturmtief "Bennet" verabschiedet sich aus München

"Bennet" ist am Montag über Deutschland gezogen – auch in München war es zeitweise äußerst ungemütlich. Das Sturmtief ist zwar abgeflaut, aber es bleibt sehr windig. Das bekommen vor allem Wintersportler zu spüren. 
von  AZ
Die Münchner Feuerwehr war am Montag wegen Sturmtief Bennet im Dauereinsatz.
Die Münchner Feuerwehr war am Montag wegen Sturmtief Bennet im Dauereinsatz. © Sina Schuldt/dpa

München - Unfälle, gesperrte Lifte, umgestürzte Bäume: Sturmtief "Bennet" ist zwar abgeflaut, hat sich in Bayern aber auch am Dienstag noch bemerkbar gemacht. Die beiden Seilbahnen an der Nord- und Südseite des Ochsenkopfs im Fichtelgebirge blieben wegen starker Winde für Wintersportler geschlossen.

Deutscher Wetterdienst mit Unwetterwarnung

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sollte es am Dienstag mit Böen von bis zu 60 Kilometern pro Stunde sehr windig bleiben, vor allem im westlichen Franken und im Alpenvorland. Das Wetter bleibt mit einem Wechsel aus Schauern, Sonne und Böen ungemütlich. In der Nacht zum Mittwoch sollte es nur noch auf hohen Alpengipfeln Sturmböen geben.

Der Rosenmontag war stürmisch: Sturmtief "Bennet" zog über Deutschland und brachte kalte Luft, starke Böen sowie das ein oder andere Gewitter! Das Tief zog seit den frühen Morgenstunden von Westen nach Osten, lokal erreichten die Böen bis zu 100 km/h.

Am Montag herrschte dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge eine Warnung vor "markantem Unwetter", das ist die zweite von insgesamt vier Warnstufen. Andere Wetter-Portale meldeten für West- und Norddeutschland bereits die dritthöchste Warnstufe. Die Unwetterwarnung für München lief bis Dienstagnacht (1 Uhr). 

Münchner Feuerwehr mit mehr als 50 Einsätzen

Die Münchner Feuerwehr warnte vor dem Sturm – bereits am Montagmorgen liefen die ersten unwetterbedingten Einsätze. "Bislang haben wir mehr als 30 Einsatzstellen. Es kommt immer wieder zu Sperrungen von Straßen. Bitte habt Verständnis und sichert bei Euch zuhause lose Gegenstände auf den Balkonen", teilten die Einsatzkräfte via Twitter am Nachmittag mit, in den Abendstunden erhöhte sich diese Zahl noch auf über 50 Einsätze. Ein solcher Unwetter-Einsatz ereignete sich am Mittag, als ein umgekippter Baum auf die Gleise fiel und so teilweise die S-Bahnlinie S2 lahmlegte. In den Abendstunden beschädigte ein umgestürzter Baum eine Oberleitung der S7, starke Beeinträchtigungen waren die Folge.

Die Schäden reichten "vom umgestürzten Bauzaun zum umgestürzten Baum bis hin zu eingestürzten Gerüsten, beschädigten Fahrzeugen, Dächern und Kaminen", vermeldete die Münchner Feuerwehr am Dienstag. "Bis auf die verunfallte PKW-Lenkerin der A99 wurden uns keine weiteren Menschen gemeldet, welche durch den Sturm verletzt wurden. Durch das Sturmtief Bennet entstand in der ganzen Landeshauptstadt erheblicher Sachschaden."

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Auch Nürnberger Feuerwehr im Dauer-Einsatz

Die Nürnberger Feuerwehren waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In der Oberpfalz zählte die Polizei bis zum späten Montagabend rund 40 witterungsbedingte Einsätze. "Bennet" war zum Wochenbeginn mit bis zu 100 Stundenkilometern durch Bayern gefegt. Auf der Autobahn 93 stürzte am Montagabend auf Höhe der Raststätte Waldnaabtal (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) ein Baum auf die Fahrbahn; mehrere Autos fuhren auf das Hindernis auf. Verletzt wurde dabei nach Polizeiangaben Polizei niemand.

Kempten: Umgeknickter Baum trifft Jogger

In Kempten traf ein umgeknickter Baum einen Jogger. Der 39-Jährige kam mit schweren Verletzungen in eine Klinik. Auch in anderen Regionen Bayerns meldete die Polizei Einsätze wegen umgestürzter Bäume, jedoch ohne größere Unfälle. Vereinzelt hatte das Wetter auch Folgen für den Fasching. Das Nachsehen hatten auch Wintersportler im Fichtelgebirge. Die beiden Lifte an der Nord- und Südseite des Ochsenkopfes blieben ebenso wie die Rodelbahn geschlossen.

An der Zugspitze und im Skigebiet Garmisch-Classic dagegen lief der Betrieb unter "perfekten Bedingungen", wie die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn, Verena Lothes, sagte. Am Montag hatten mehrere Lifte wegen des Sturms nicht mehr fahren können - allerdings erst am Nachmittag, als viele Skifahrer schon wieder auf dem Weg nach Hause waren.

München: Stadt schließt Friedhöfe

Auch die Münchner Stadtverwaltung reagierte auf den Sturm und schloss vorsorglich die städtischen Friedhöfe für Besucher bis auf Weiteres. Es wurde befürchtet, dass Äste abbrechen oder Bäume umknicken und auf Besucher stürzen könnten. Alle geplanten Beisetzungen fanden aber statt. Friedhofspersonal holte die Trauergäste an allen städtischen Friedhöfen vom jeweiligen Haupteingang ab und begleitete sie zum Bestattungsort. Auch zahlreiche Wertstoffhöfe wurden aus Sicherheitsgründen im Laufe des Nachmittags geschlossen.

Zugverkehr durch Sturmtief "Bennet" beeinträchtigt

Auch in anderen Teilen Oberbayerns kam es zu Behinderungen bei der Bahn – der Sturm sorgte kurzzeitig für Behinderungen auf der Zugstrecke zwischen Schliersee und Bayrischzell. Ein Baum sei auf die Schienen gefallen, sagte ein Sprecher der Bayerischen Oberlandbahn. Die Strecke musste für eine gute halbe Stunde gesperrt werden, es habe einen Ersatzverkehr mit Bussen gegeben.

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Sturm "Bennet" sorgt für Unfall auf der A99

Auf der A99 ist es am Montagmittag zu einem Verkehrsunfall gekommen – drei Frauen wurden verletzt. Zwischen der Anschlussstelle Ludwigsfeld und dem Autobahndreieck Feldmoching hat eine starke Windböe das Auto erfasst – es geriet ins rechte Fahrbahnbankett und überschlug sich mehrfach.

Probleme auch am Flughafen München

Sturmtief Bennet hat auch am Flughafen München für Probleme und Einschränkungen gesorgt. Drei Flugzeuge konnten nicht landen, ein anderes nicht starten. Etwa 60 Flüge hatten Verspätungen von mehr als einer halben Stunde.

Sturmtief "Bennet": Faschingstreiben in Augsburg abgesagt

Wegen starker Böen haben Augsburger Narren am Rosenmontag auf ihre Open-Air-Feier auf dem Rathausplatz verzichten müssen. Nach Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h sagte die Stadt das bunte Treiben ab. Die Auftritte der Faschingsgesellschaften auf der Bühne des Rathausplatzes könnten nicht stattfinden, berichtete die Verwaltung. "Auch die Fahrgeschäfte und Buden bleiben geschlossen."

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