Wiesnwirt Stephan Kuffler ist jetzt FDP-Mitglied

Weinzelt-Wirt Stephan Kuffler will sich jetzt politisch engagieren und ist seit neuestem Mitglied in der FDP. Das hat durchaus persönliche Gründe - und auch mit der AfD zu tun.
Michael Schilling
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Der Gastronom und Wiesnwirt Stephan Kuffler.
Der Gastronom und Wiesnwirt Stephan Kuffler. © privat

München - Nein, zum Vollzeit-Wahlkämpfer will Stephan Kuffler (53) nicht werden. Als Gastronom (u. a. Seehaus, Spatenhaus) hat er genug zu tun - auch wenn sein Wiesn-Weinzelt heuer mangels Oktoberfest im Lager bleiben muss.

Stephan Kuffler äußert sich zur AfD

Aber ein bisserl politisch wird Kuffler jetzt schon: Diese Woche ist er der FDP beigetreten - und macht auch keinen Hehl daraus. Kuffler sagt: "Ich wollte lange Zeit keiner Partei beitreten, aber die anstehende Bundestagswahl ist zu wichtig für unser Land, um nicht aktiv zu werden."

Hinter seinem FDP-Beitritt steckt allerdings auch eine persönliche Geschichte, und die hat mit der AfD zu tun. Vor zwei Jahren hatte Kuffler im Seehaus sechs Reservierungen gestrichen, als klar wurde, dass hinter den Gästen die AfD steckte. Kuffler: "Die und ihre Anhänger sind bei uns nicht willkommen."

FDP Fraktionschef Hagen verteidigt Familie Kuffler

Nachdem Kufflers Vater Roland 2019 in eine Bestechungs-Ermittlung in Wiesbaden verwickelt war, fragte die AfD im Herbst 2020 im Bayerischen Landtag prompt an, ob die Staatsregierung Einfluss auf Verfahren gegen die Kufflers ausgeübt habe.

Im Landtag sprang dann FDP-Fraktionschef Martin Hagen spontan für die Gastronomen in die Bresche. Hagens Konter in Richtung AfD: "Hätten Sie diesen Fall auch ins Plenum getragen, wenn die Familie Kuffler Ihnen nicht im Jahr 2019 die Reservierung für eine Veranstaltung im Seehaus verwehrt hätte mit der Begründung, dass die Familie Kuffler bis ins 19. Jahrhundert aus ungarischen Juden bestand und Fremdenfeinde bei ihr nicht willkommen sind?"

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Das, sagt Kuffler, habe er Hagen hoch angerechnet: "Da hat er Rückgrat gezeigt." Sein Partei-Eintritt sei auch ein Zeichen der Dankbarkeit.

Und weil nun mal Wahlkampf ist, meldet sich sogar FDP-Generalsekretär Volker Wissing zu Wort: "Es freut mich sehr, dass die Freien Demokraten mit Stephan Kuffler ein starkes Sprachrohr für unsere Gastronomie gewinnen konnten."

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10 Kommentare
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  • Mobilist am 12.07.2021 09:29 Uhr / Bewertung:

    Die Kufflers haben ein Stück mit der Merterschwaige "München" einem Karlsruher Internet-Sprotwetten-Millionär, trotz bestehender Baubeschränkungen, zu einem Wahnsinnspreis verhökert. Mal schauen wie lange die Menterschwaige noch die Menterschwäige bleibt. Wäre nicht der erste Biergarten, der unter den betonmischen gekommen ist.

  • FanM am 11.07.2021 15:01 Uhr / Bewertung:

    Leute, die Münchner FDP, ja die bayertische FDP? Ein Häufchen Versprengter, die in der Politik auf Sicht auf die nächsten 10 Jahre unbedeutend ist.

  • drogenfahnder am 11.07.2021 14:34 Uhr / Bewertung:

    Der Herr Kuffler passt perfekt zur FDP: Kein politisches Programm, keine politischen Überzeugungen, kein Bezug zum Bürger, aber ganz viel Status und Wille zur Macht.

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