Wiesn-Wucher gebremst: So teuer wird's!
München - Ein Wunsch an die Wiesnwirte fällt dem Münchner Wirtschaftsreferenten sofort ein: „Offen gesagt: Ich hätte gerne mal ein Jahr ohne Preiserhöhungen“, sagt Dieter Reiter der AZ: „Der Erfolg des größten Volksfestes der Welt würde es hergeben, etwas an die Kunden weiterzugeben. Ein Gratifikationsjahr als Dank an die sieben Millionen Wiesn-Besucher: ,Schön, dass ihr uns die Treue haltet!’“
Aber diesen Wunsch werden ihm die Wiesnwirte (auch) in diesem Jahr nicht erfüllen. Der Preis sprengt erstmals die Neun-Euro-Marke: Die Maß kostet zwischen 8,70 und 9,20 Euro. Das ist weniger, als befürchtet wurde: Die Wiesnwirte wollten sich ursprünglich bis zu zehn Euro genehmigen. Wegen der steigenden Kosten für die Sicherheit.
Doch das wehrte Reiter ab: „Ich habe deutlich gemacht, dass wir das nicht gelten lassen.“ Schließlich strecke die Stadt die Kosten für die Sicherheits-Poller auf drei Jahre. Die Sicherheitskosten seien notwendige Ausgaben, um den Betrieb der Wiesn zu ermöglichen. Reiter: „Die sollen auch jene bezahlen, die dort das Geld verdienen.“ Das sei nicht Sache der Steuerzahler.
Löblich findet es der Wiesn-Referent, dass zwei Großzelte und die Oide Wiesn unter neun Euro für die Maß bleiben. Insgesamt hält er die Preise in diesem Jahr für akzeptabel: „Ich will die Wirte für die Preise nicht loben, aber sie sind noch vertretbar.“
In Wirtshäusern würden Preise zwischen 6,60 und 8,80 Euro für die Maß verlangt. Die Differenz zur Wiesn sei da nicht groß.
Der Stadt sind bei den Preisen weitgehend die Hände gebunden. Reiter: „Wir können rechtlich nichts machen, denn von Wucher sind diese Preise noch kilometerweit entfernt.“ Der Markt würde noch mehr hergeben als 9,20 Euro.
Das teuerste Biergetränk auf der Wiesn: Das ist eine Maß Weißbier im Weinzelt Kuffler – für 14,20 Euro.