Wiesn wird Sperrzone – massive Sicherheitsmaßnahmen

Polizei und KVR erweitern ihr Schutz-Konzept:Mit Beton-Pollern und mehr Polizisten sollen die Gäste vor Terror, Taschendieben, Massenpaniken und Maßkrug-Schlägern geschützt werden.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Polizei und KVR erweitern ihr Schutz-Konzept:Mit Beton-Pollern und mehr Polizisten sollen die Gäste vor Terror, Taschendieben, Massenpaniken und Maßkrug-Schlägern geschützt werden.

Große Gaudi, viele Gefahren – so ist das bei der Wiesn. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) und die Polizei fühlen sich dennoch bestens gerüstet fürs Oktoberfest. „Sie können beruhigt zur Wiesn gehen – wir passen auf Sie auf“, verspricht Robert Kopp, Vize-Präsident der Polizei. Gestern präsentierte er mit KVR-Chef Wilfried Blume-Beyerle das Sicherheitskonzept für die Jubiläumswiesn. Die AZ erklärt die Wiesn-Gefahren – und was dagegen getan wird.

Massenpanik: Seit der Love-Parade-Katastrophe in Duisburg das Schreckgespenst jeder Großveranstaltung. Was passiert, wenn unter den 350000 Gästen, die täglich auf der Wiesn unterwegs sind, Panik ausbricht? „Es gibt Dinge, die kann man nicht üben“, erklärt Kopp. 17 Kameras überwachen den Fluss der Massen. Fluchtpläne in den Bierburgen sollen Menschenströme kanalisieren. Und der zentrale Stab für Außergewöhnliche Ereignisse (SAE) kann „in kürzester Zeit“ Rettungskräfte koordinieren.

Terror: „Es gibt keine Hinweise auf eine Anschlagsplanung“, sagt Kopp. Dennoch gehöre Deutschland zu einem weltweiten Gefahrenraum und die Wiesn wegen ihres Symbolcharakters. Alle Besucher müssen sich auf Gepäckkontrollen einstellen.

Gewalttäter: „Wir werden keine Schläger akzeptieren“, droht Kopp. Wer prügelt, bekommt eine Strafanzeige, einen Platzverweis und wird in Gewahrsam genommen. 2009 wurden 220 Gewalttäter vorübergehend weggesperrt. 2006 waren es 52. 500 Polizisten sind bei der Wiesn im Einsatz.

Taschendiebe: Auf der Theresienwiese trifft sich die Champions League der Langfinger – die Polizei jagt sie mit den besten Trickdiebfahndern Europas, die aus Belgien, Schweiz, Österreich, Berlin und Hamburg eigens rekrutiert werden.

Rauchen: „Ausg’qualmt is!“ heißt es heuer. Wer trotz Rauchverbot im Zelt qualmt, bekommt Ärger mit dem Sicherheitsdienst. Die Polizei wird hingegen „keine Raucherkontrollen durchführen“.

Verkehr: Um die Gäste vor Autobomben zu schützen, wird auch heuer die Wiesn wieder zum Sperrgebiet. Nur Zulieferer und Anwohner dürfen mit Fahrzeugen in die Zone. Taxi und Rikschas dürfen sich nur an festen Plätzen sammeln. Erstmals sollen auch die an den Eingängen aufgestellten Beton-Poller vor Anschlägen schützen. 25 Polizeiautos sind bereit, um im Notfall in wenigen Minuten den Durchgang zwischen den Litfaßsäulen zu blockierenrke

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