Wiesn-Vergewaltigung: „Liserl“ muss aussagen
MÜNCHEN - Im Prozess um die Wiesn-Vergewaltigung muss das Opfer "Liserl" voraussichtlich im Zeugenstand aussagen: Am Dienstag gab es vor dem Münchner Landgericht keine Geständnisse der Angeklagten. "Liserl" hatte sich erst Ende Juli gemeldet.
Lisa S. (21) bleibt eine Aussage vor dem Münchner Landgericht wohl nicht erspart. Denn im Vergewaltigungsprozess gegen Robert F. (29), Ignaz Ö. (28) und Peter M. (25) gab es auch gestern kein Geständnis.
Stattdessen sagten ehemalige Zellengenossen aus. Zwei Monate saß Mathias M. (36) mit Robert F. in der JVA Landsberg: „Mir hat er erzählt, dass sie die Frau auf der Wiesn kennen gelernt und bei ihm eine kleine Orgie gemacht haben. Alle waren ziemlich breit. Am nächsten Morgen soll es Frühstück im Bett und Sex gegeben haben.“
Wie berichtet, sollen die Angeklagten Lisa S. am letzten Wiesntag 2007 auf dem Oktoberfest kennen gelernt und anschließend in der Wohnung von Robert F. mit K.o.-Tropfen bewusstlos gemacht haben. Robert F. und Ignaz Ö. sollen sie vergewaltigt und Peter M. den Vorfall gefilmt haben.
Inzwischen wurden Details über die Aussage des Opfers, das sich erst Ende Juli 2009 bei der Polizei gemeldet hat, bekannt. Lisa S. steckte während der Fahndung im Frühjahr 2008 im Abitur-Stress. Deshalb habe sie keine Zeitung gelesen. In der Tat-Wohnung sei sie plötzlich umgefallen. Als sie am Morgen aufwachte, machte sich Ignaz Ö. an ihr zu schaffen. Sie habe ihn aufgefordert, das zu unterlassen. Danach habe man gemeinsam etwas getrunken. Verteidiger Sewarion Kirkitadse geht davon aus, dass Lisa S. freiwillig mitgemacht hat: „Es gibt Fotos, da tanzt sie nackt auf dem Tisch und macht die Männer an.“
Nächste Woche sagt Lisa S. aus, die Öffentlichkeit könnte ausgeschlossen werden. th