Wiesn: Riesen-Krug fürs Wahnsinns-Volksfest

Was leuchtet gelb und ist sieben Meter hoch? Der weltweit größte Bierkrug! In 30 Metern Höhe soll er über der Wiesn thronen. Mit dem Aufbau gehts auch voran. Die Bilder!
dapd |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Nächste Woche beginnt die Wiesn - die Aufbau-Arbeiten sind in den letzten Zügen. Sehen Sie hier die Bilder - zum Vorfreuen und Durchklicken!
Norbert Millauer/dapd, Mike Schmalz, Ronald Zimmermann 26 Nächste Woche beginnt die Wiesn - die Aufbau-Arbeiten sind in den letzten Zügen. Sehen Sie hier die Bilder - zum Vorfreuen und Durchklicken!
Nicht in München, nein, in Dresden wird er hergestellt, der Riesenkrug mit seiner verheißungsvollen Botschaft: Hier gibt es viel Bier, gutes Bier! Seine Fertigstellung ist gerade in den letzten Zügen.
dapd/Norbert Millauer 26 Nicht in München, nein, in Dresden wird er hergestellt, der Riesenkrug mit seiner verheißungsvollen Botschaft: Hier gibt es viel Bier, gutes Bier! Seine Fertigstellung ist gerade in den letzten Zügen.
Mit seinen sieben Metern Höhe ist der Krug des Dresdner Figurenbauers Peter Ardelt, der ihn zusammen mit mehreren Spezialisten schuff, der größte der Welt.
Norbert Millauer/dapd 26 Mit seinen sieben Metern Höhe ist der Krug des Dresdner Figurenbauers Peter Ardelt, der ihn zusammen mit mehreren Spezialisten schuff, der größte der Welt.
Der Gigant besteht aus einem Metallgerüst, das von glasfaserverstärktem Polyester umgeben ist. Von innen beleuchtet und drehbar, soll er während des Oktoberfests auf einem Turm vor dem Winzerer Fähndl stehen.
Norbert Millauer/dapd 26 Der Gigant besteht aus einem Metallgerüst, das von glasfaserverstärktem Polyester umgeben ist. Von innen beleuchtet und drehbar, soll er während des Oktoberfests auf einem Turm vor dem Winzerer Fähndl stehen.
Er hat damit ausgedient: Zu schwer und zu verschlissen sei er, der alte Bierkrug, der sich die letzten Jahre über dem Paulaner-Zelt Winzerer Fähndl drehte.
dpa 26 Er hat damit ausgedient: Zu schwer und zu verschlissen sei er, der alte Bierkrug, der sich die letzten Jahre über dem Paulaner-Zelt Winzerer Fähndl drehte.
Auch auf der Theresienwiese ist man noch am Werkeln. Ein Anhänger mit Achterbahnschienen steht dort, bereit zur Montage.
Felix Hörhager/dpa 26 Auch auf der Theresienwiese ist man noch am Werkeln. Ein Anhänger mit Achterbahnschienen steht dort, bereit zur Montage.
Andere Achterbahnteile schwingen durch die Luft; Arbeiter "fangen" sie ein.
Ronald Zimmermann 26 Andere Achterbahnteile schwingen durch die Luft; Arbeiter "fangen" sie ein.
Eine geradezu himmlische Ruhe muss im Hacker-Festzelt unter dem Himmel der Bayern noch herrschen, jetzt, während des Aufbaus. Das wird sich bald drastisch ändern.
Sebastian Widmann/dpad 26 Eine geradezu himmlische Ruhe muss im Hacker-Festzelt unter dem Himmel der Bayern noch herrschen, jetzt, während des Aufbaus. Das wird sich bald drastisch ändern.
Die Knödelei erhält noch den letzten Schliff.
Sebastian Widmann/dapd 26 Die Knödelei erhält noch den letzten Schliff.
Alles für den zünftigen Wiesn-Besuch wird dieser Souvenirladen im Sortiment haben.
Sebastian Widmann/dapd 26 Alles für den zünftigen Wiesn-Besuch wird dieser Souvenirladen im Sortiment haben.
Höllisch bunt und schon bereit zum Drehen - die Mädels vom Teufelsrad.
Ronald Zimmermann 26 Höllisch bunt und schon bereit zum Drehen - die Mädels vom Teufelsrad.
Im Bild hinter den diabolischen Damen: die Münchner Paulskirche.
Ronald Zimmermann 26 Im Bild hinter den diabolischen Damen: die Münchner Paulskirche.
6,4 Millionen Besucher - wie im Jahr 2010 - trinken nicht nur viel Bier, sondern telefonieren auch eine Menge. Wenns auch nur ist, um sich im Getümmel des Fests wiederzufinden. Deshalb werden extra Mobilfunkmasten installiert. Auf der Wiesn werden sich ausnahmsweise wohl die wenigsten drüber beschweren...
Mike Schmalz 26 6,4 Millionen Besucher - wie im Jahr 2010 - trinken nicht nur viel Bier, sondern telefonieren auch eine Menge. Wenns auch nur ist, um sich im Getümmel des Fests wiederzufinden. Deshalb werden extra Mobilfunkmasten installiert. Auf der Wiesn werden sich ausnahmsweise wohl die wenigsten drüber beschweren...
Nicht nur der Maßkrug am Winzerer Fähndl wird ausgetauscht, auch beim Schichtl gibt's was Neues: Königsblau statt rot. Im Bild Manfred Schauer mit seinem neuen Dekorstoff.
Mike Schmalz 26 Nicht nur der Maßkrug am Winzerer Fähndl wird ausgetauscht, auch beim Schichtl gibt's was Neues: Königsblau statt rot. Im Bild Manfred Schauer mit seinem neuen Dekorstoff.
Altbewährt und deshalb wie im letzten Jahr: der berühmte Fünferlooping.
Mike Schmalz 26 Altbewährt und deshalb wie im letzten Jahr: der berühmte Fünferlooping.
Als das erste Fahrgeschäft...
Mike Schmalz 26 Als das erste Fahrgeschäft...
...wurde er in diesem Jahr aufgebaut.
Mike Schmalz 26 ...wurde er in diesem Jahr aufgebaut.
Vieles ist noch unfertig. Aber der Löwe steht, bereits mit einer Maß in der Pranke.
Daniel von Loeper 26 Vieles ist noch unfertig. Aber der Löwe steht, bereits mit einer Maß in der Pranke.
Ebenfalls schon fertig: Der Turm vom Augustinerzelt...
Mike Schmalz 26 Ebenfalls schon fertig: Der Turm vom Augustinerzelt...
...vor dem bereits die ersten Holzfässer stehen - die ersten von vielen. Sieben Millionen Maß wurden im letzten Jahr insgesamt auf dem Oktoberfest ausgeschenkt.
Mike Schmalz 26 ...vor dem bereits die ersten Holzfässer stehen - die ersten von vielen. Sieben Millionen Maß wurden im letzten Jahr insgesamt auf dem Oktoberfest ausgeschenkt.
An der "Wildstuben" röhrt der erste Hirsch...
Mike Schmalz 26 An der "Wildstuben" röhrt der erste Hirsch...
...der erste Münchner ist im Himmel, wenn auch nur gemalt.
Mike Schmalz 26 ...der erste Münchner ist im Himmel, wenn auch nur gemalt.
Anwesend, aber noch nicht ganz geordnet: Die  Trachtenfiguren der Ochsenbraterei.
Mike Schmalz 26 Anwesend, aber noch nicht ganz geordnet: Die Trachtenfiguren der Ochsenbraterei.
Erst solche Höhen machen einen Überblick über das weitläufige Areal der Theresienwiese möglich. Und bieten einen Ausblick der ganz besonderen Art.
Mike Schmalz 26 Erst solche Höhen machen einen Überblick über das weitläufige Areal der Theresienwiese möglich. Und bieten einen Ausblick der ganz besonderen Art.
Von nahem betrachtet, sieht dieses rote Bauteil schwer nach Krioline aus. Die beiden Arbeiter im Bild behaupten aber, dass es zum Riesenrad gehört.
Mike Schmalz 26 Von nahem betrachtet, sieht dieses rote Bauteil schwer nach Krioline aus. Die beiden Arbeiter im Bild behaupten aber, dass es zum Riesenrad gehört.
Wenn ab dem 17. September endlich die Millionen Besucher auf die Wiesn strömen, werden diese Heizstrahler sicher überflüssig.
Mike Schmalz 26 Wenn ab dem 17. September endlich die Millionen Besucher auf die Wiesn strömen, werden diese Heizstrahler sicher überflüssig.

Was leuchtet goldgelb und ist sieben Meter hoch? Der weltweit größte Bierkrug! In 30 Metern Höhe soll er über der Wiesn thronen. Mit dem Aufbau gehts auch voran. Die Bilder!

Dresden - Sich um die eigene Achse drehend ist das Krug-Monstrum dafür da, die Massen in das Bierzelt locken. Das ist die Idee von Peter Ardelt, Figurenbauer aus Dresden, der das Konzept zu dem sieben Meter hohen Krug entwickelt und es gemeinsam mit Partnern umgesetzt hat.

Am Donnerstag soll der Krug nach München transportiert werden. Gebaut worden ist er in einer heruntergekommenen Halle auf dem alten Industriegelände im Dresdner Norden. In den Tagen vor dem Transport herrscht dort Hochbetrieb: 15 bis 16 Stunden täglich hätten sie zuletzt an dem Krug gearbeitet, sagt Ardelt.

„Es brennt schon die ganze Zeit, aber wir werden rechtzeitig fertig.“ Ardelts Angaben zufolge ist der Bierkrug der Größte der Welt. Der Versuch, damit ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen, sei aber gescheitert: „Die verlangen, dass man wirklich Bier einfüllen könnte. Aber da oben eine Schaumkrone drauf ist, ist der Krug ja nicht befüllbar.“

Wäre er es, würden 42.000 Liter hinein passen. Es riecht noch ein bisschen nach Lack in der alten Werkshalle. Am Vortag ist der Krug mit 15 Litern Industrielack besprüht und bemalt worden. Durch die Dachfenster fällt Sonnenlicht, das den drei mal sieben Meter großen Zylinder aus glasfaserverstärktem Polyesterharz leicht durchscheinend wirken lässt.

Die originalgetreue Farbe des Bieres überzeugte die Brauerei

„Material und Farbe sind transluzent“, erklärt der 56-Jährige Ardelt, der in fleckigen Jens und Polohemd geschäftig in der Halle unterwegs ist. Der Krug wird von innen beleuchtet, ausgestattet mit einem Lichtsensor, der die Helligkeit dem Tageslicht anpasst. In die Schaumkrone, die noch neben dem Krug auf dem Boden liegt, sind mehrere Dutzend LED-Lampen eingearbeitet. „Die blinken nach und nach auf, um echten prickelnden Bierschaum zu imitieren.“

Sechs Wochen wurde an dem Krug gebaut, zuvor waren Konstruktion und Statik entwickelt worden. „Der Krug muss in 30 Metern Höhe auch starke Windböen aushalten“, erklärt der Figurenbauer. Der Auftrag von der Paulaner-Brauerei kam erst kurz nach Pfingsten, wie er sagt. Vor deren Festzelt, dem „Winzerer Fähndl“, dreht sich nach Angaben der Brauerei seit gut 30 Jahren ein riesiger Bierkrug auf einem Turm.

2010 wurde das Zelt komplett neu gebaut, in diesem Jahr auch Turm und Krug. „Der Alte war sehr schwer und reparaturanfällig“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Der neue sei mit zwei Tonnen nur halb so schwer, der Drehantrieb weniger wartungsintensiv. Und nicht zuletzt habe Ardelts Konzept dadurch überzeugt, „dass die Farbe des Bieres genau einer wirklich eingeschenkten Maß entsprochen hat“.

Ardelt baute auch die Badenixe in der Hamburger Binnenalster

Er habe schon oft für das Oktoberfest gearbeitet, erzählt Ardelt. „Für das 'Kalbs-Kuchl' habe ich mal eine überdimensionale Pfanne mit Haxen und Würsten gemacht.“ In den vergangenen gut 20 Jahren hatte er mit seiner Figurenbau-Firma zahlreiche Aufträge im In- und Ausland. Der vielleicht Spektakulärste waren lebensechte Walmodelle in Originalgröße für das Stralsunder Ozeanum im Jahr 2008. Sein jüngstes Großprojekt war die riesige Badenixe in der Hamburger Binnenalster, die im August großes Aufsehen erregte. Ardelt hatte sie nach einem Entwurf des Künstlers Oliver Voss angefertigt.

Um öffentliche Aufmerksamkeit heischen möchte Ardelt mit seinen Projekten aber nicht, auch auf den Riesen-Bierkrug machte erst die Brauerei aufmerksam. Der Figurenbauer stürzt sich lieber voll in seine Arbeit: Für die Zeit nach dem Krug stehen schon wieder zahlreiche Aufträge für Dresdner Bühnen, Veranstaltungen und Ausstellungen in ganz Deutschland und in der Schweiz an.

Nun wirft Ardelt einen kritischen Blick auf das Brauerei-Logo, das zwei Werbetechniker gerade anbringen. In der Hand hält er den Original-Maßkrug zum Vergleich. „Ist da noch eine Falte drin? Hält das auch auf dem frischen Lack?“ Als alles zufriedenstellend aussieht, geht Ardelt zur nächsten Aufgabe über: Der mehr als zwei Meter lange Henkel muss angeschraubt werden. Bis der Krug am Freitag seinen endgültigen Platz auf dem Brauereiturm finden kann, ist noch einiges zu tun.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.