Wiesn-Platzkampf: Mehr Chancen für Münchner

München - Münchner bekommen dieses Jahr auf dem Oktoberfest mehr Chancen im Kampf um die begehrten Plätze im Bierzelt.
Spezielle Reservierungen für Münchner
Damit Einheimische stärker zum Zug kommen, dürfen Wirte für sie probeweise am Samstag, an Sonn- und Feiertagen tagsüber bis zu 15 Prozent der Plätze im an sich reservierungsfreien Bereich reservieren.
Der Wirtschaftsausschuss im Münchner Stadtrat beschloss am Dienstag eine entsprechende Vorlage. Die Münchner müssen ihre Reservierung dazu persönlich mit ihren Personalausweis beim Festwirt abholen. Pro Person kann dann jeweils ein Tisch reserviert werden. "Die Wiesn wird damit ein Stück münchnerischer", sagte der Zweite Bürgermeister und Wirtschaftsreferent Josef Schmid (CSU), der auch Wiesnchef ist und die Vorschläge schon vor einigen Monaten geäußert hat.
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Mindestverzehr jetzt mit Obergrenze
Außerdem setzten die Stadträte eine Obergrenze für den Mindestverzehr fest. Maximal 60 Euro dürfen Wirte nun vorab kassieren, in Ausnahmefällen bis 80 Euro (Weinzelt und Käfer). Üblich waren früher einmal die Kosten für zwei Maß Bier und ein halbes Hendl. Das sei aber von den meisten Wirten nicht mehr eingehalten worden, das Volksfest drohe seinen Charakter zu verlieren, betonen Kritiker. Künftig gilt in den Mittelschiffen der großen Zelte wieder: zwei Maß, ein halbes Hendl – und man kann dabei sein.
„Die letzten Jahre erreichten uns viele Klagen und Beschwerden über den hohen Konsumzwang bei der Reservierung von Tischen auf der Wiesn und vor allem darüber, dass man als Münchner keine Chance mehr habe, auf der Wiesn ohne Reservierung einen Platz zu finden. Wir nehmen diese Rückmeldungen sehr ernst und haben mit der Neufassung der Betriebsvorschriften nun reagiert“, erläutert der wirtschaftspolitische Sprecher der CSU Fraktion Stadtrat Manuel Pretzl.
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„Wir haben den Menüzwang abgeschafft, die Mindestabnahme bei Reservierungen auf einem maßvollen Niveau eingependelt und eine zusätzliche Reservierungsmöglichkeit für die Münchner Bevölkerung geschaffen. Alles in allem wird die Wiesn damit besucherfreundlicher und hoffentlich wieder mehr ein Fest der Münchner.“