Wiesn nichts für Kinder?

Sozialreferent Frieder Graffe (SPD) will, dass Kinder unter sechs Jahren schon um 17 statt wie bisher um 20 Uhr die Bierzelte verlassen – der Stadtrat ist noch geteilter Meinung
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Es wird wieder voll werden in den Festzelten
ap Es wird wieder voll werden in den Festzelten

MÜNCHEN - Sozialreferent Frieder Graffe (SPD) will, dass Kinder unter sechs Jahren schon um 17 statt wie bisher um 20 Uhr die Bierzelte verlassen – der Stadtrat ist noch geteilter Meinung

Dürfen Kleinkinder nach 17 Uhr mit ihren Eltern noch auf der Wiesn in ein Bierzelt? Im vorigen Jahr hatte der Stadtrat ein entsprechendes Verbot abgelehnt. Jetzt startet Münchens Sozialreferent Frieder Graffe (SPD) einen neuen Versuch: Statt erst um 20 Uhr, sollen Kinder bis sechs Jahren schon ab 17 Uhr das Zelt verlassen müssen. Dann ist Reservierungswechsel, für Graffe ist das der beste Zeitpunkt.

„Ich habe eine gewisse Sympathie dafür“, sagt Wiesn-Referent Dieter Reiter (SPD): „Es lässt sich aber nicht alles mit Verboten regeln. Ich will den Eltern auch nicht verwehren, unter der Woche nach Feierabend ins Zelt zu gehen.“ Reiter will im März dem Stadtrat vorschlagen: Kinder unter sechs Jahren sollen bis 18 Uhr die Zelte verlassen – eventuell soll das nur am Wochenende gelten.

Im Stadtrat zeichnet sich dafür keine Mehrheit ab. Aus eigener Erfahrung mit zwei Kleinkindern sympathisiert zwar CSU–Fraktionschef Josef Schmid für die 17 Uhr-Regelung und sagt: „Am frühen Abend ist die Wiesn für Kinder nichts.“ Doch die Mehrheit in der Fraktion ist dagegen: Wie soll man das kontrollieren und vollziehen?

Auch die Grünen sind gespalten. „Das ist etwas zu restriktiv“, sagt Fraktionsvorsitzende Lydia Dietrich: „Die Eltern sollen selbst die Verantwortung übernehmen.“ Ihr Co-Vorsitzender Siegfried Benker findet: „Wir sollten deutlich machen, dass Kinder in einem Zelt nichts mehr verloren haben, wenn es ab 17 Uhr laut und voll wird.“ Die Wirte und Ordner sollten eine Handhabe haben, die Eltern „dezent“ darauf hinzuweisen, zu gehen.

Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) bricht dagegen eine Lanze die alte Regelung: „Wir halten uns an den Jugendschutz, und der verlangt 20 Uhr.“ 17 Uhr sei problematisch. „Dann können Eltern nach Feierabend nicht mehr auf die Wiesn und eine Maß trinken.“ Und samstags? „Da empfehle ich niemandem, mit Kleinkindern auf die Wiesn zu gehen.“

W. Bock

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