Wiesn mit Miesen: Rekord-Verlust

Es ist das größte Volksfest der Welt und trotzdem: Das Wirtschaftsreferat rechnet mit einem Rekord-Verlust: Die Stadt gibt mehr Geld fürs Oktoberfest aus, als die Wirte an Gebühren zurückzahlen.
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Oktoberfest 2010: Vom 18. September bis zum 4. Oktober
Martha Schlüter Oktoberfest 2010: Vom 18. September bis zum 4. Oktober

MÜNCHEN - Es ist das größte Volksfest der Welt und trotzdem: Das Wirtschaftsreferat rechnet mit einem Rekord-Verlust: Die Stadt gibt mehr Geld fürs Oktoberfest aus, als die Wirte an Gebühren zurückzahlen.

Die Wiesn ist ein Minusgeschäft – zumindest für die Stadt München. Und das seit Jahren. Heuer rechnet das Wirtschaftsreferat mit einem Rekord-Verlust von mehr als eine halbe Million Euro. „Deswegen habe ich kein schlechtes Gewissen“, sagt Wirtschaftsreferent Dieter Reiter.

Sanierungen haben die Stadt in den vergangenen Jahren viel Geld gekostet: Der Betriebshof zog um, die Mittelstraße wurde ausgebaut, dazu kamen Asphalt- und Technikarbeiten. Während die Stadt im vergangenen Jahr 4,2 Millionen Euro in die Wiesn steckte, nahm sie nur 3,85 Millionen Euro ein – den größten Teil über die Marktkaufleute und Wiesnwirte. Sie zahlten 3,7 Millionen Euro ins Säckl, dafür, dass sie auf der Wiesn stehen dürfen. „Das Minus kann ich gelassen sehen“, sagt Reiter. Das Plus der Jahre 2006 und 2007 gleiche diesen Betrag aus.

Auch heuer werden die Kosten nicht gedeckt sein. Das Referat geht davon aus, dass 98Prozent der Ausgaben zurück ins Säckl fließen – wenn die Stadt heuer genau so viel ausgibt wie 2009, fehlen also 84 000 Euro. Hinzu kommen noch 500000 Euro, die die Stadt für die Finanzierung des historisches Teil des Festes veranschlagt hat – vorausgesetzt 300000 Besucher zahlen die vier Euro Eintritt für das Nostalgie-Fest im Südteil der Theresienwiese.

Dies ist aber nicht sicher. Denn seit Jahren sinken die Besucherzahlen der Wiesn: Waren es im Jahr 2000 noch rund 6,9 Millionen Besucher, sank die Gästezahl 2008 auf 6 Millionen im vergangenen Jahr sogar auf 5,7 Millionen. Wirtschaftsreferent Reiter rechnet zur Jubiläumswiesn wieder mit über 6 Millionen Besuchern. „Die Wiesn ist aber keine Cent-Rechnung“, sagt Reiter. „Man kann nie genau auf 100 Prozent des Kostendeckungsgrads hinrechnen.“

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