Wiesn: Mandelverkäufer überführt Geldfälscher

33-Jähriger wollte mit falschen 20 Euro-Scheinen groß abkassieren. Weil der Sicherheitsfaden nur aufgedruckt war, kam ihm aber ein aufmerksamer Münchner auf die Spur - und Maurizio D. blitzte mit seinen Blüten ab.
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Der Fälscher und sein Anwalt: Maurizio D. (r.) vor der Verhandlung im Gespräch mit Rechtsanwalt Ulrich Ziegert.Foto: jot
John Schneider Der Fälscher und sein Anwalt: Maurizio D. (r.) vor der Verhandlung im Gespräch mit Rechtsanwalt Ulrich Ziegert.Foto: jot

MÜNCHEN - 33-Jähriger wollte mit falschen 20 Euro-Scheinen groß abkassieren. Weil der Sicherheitsfaden nur aufgedruckt war, kam ihm aber ein aufmerksamer Münchner auf die Spur - und Maurizio D. blitzte mit seinen Blüten ab.

Der Cleverness eines Mandelverkäufers ist es zu verdanken, dass nicht noch mehr Blüten auf der Wiesn 2009 in Umlauf gebracht wurden. Als ihm Maurizio D. (33) einen 20er für die Mandeln in die Hand drückte, fühlte sich der Schein seltsam an, erinnert sich Olli S. (32). Er prüfte den Schein unter dem Tresen. Und tatsächlich: Der Sicherheitsfaden ließ sich nicht abreißen, da er nur aufgedruckt war.

„Ich habe ihn dann gebeten mitzukommen“, erinnert sich Olli S. an den 20.September 2009. Der verblüffte Geldfälscher tat dies zunächst auch, ergriff dann aber in Panik die Flucht. OlliS. rief Polizisten herbei, gemeinsam nahm man die Verfolgung auf. Die endete abrupt, als dem Fälscher die Puste ausging. Jetzt wird er wegen Geldfälschung ins Gefängnis kommen.

Denn 40 bis 50 Stück der 20-Euro-Scheine hatte er auf der Wiesn bereits gewechselt, bevor er erwischt wurde. Im heimatlichen Italien sogar 150. Insgesamt 3671,20 Euro hat er laut Anklage erbeutet.

Zwei Jahre und neun Monate stellte ihm das Gericht in Aussicht, wenn er glaubhafte Angaben zur Blüten-Quelle macht. Maurizio D. nannte gestern einen Mann aus seinem Dorf, den er schon lange kennt. „Er gab mir 24000 Euro in 20-Euro-Scheinen und verlangte 6000 Euro dafür.“ Maurizios Motiv: Schulden. Er habe eine Bar betrieben. 40000 Euro Schulden blieben dem Barkeeper als Andenken an das Abenteuer Selbstständigkeit: „Ich war verzweifelt.“

Der Prozess ist bis 20.Mai unterbrochen. Bis dahin werden seine Angaben überprüft. Murphy’s Gesetz heißt es auch.

John Schneider

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