Wiesn kompakt: Das Wichtigste von Tag 16

MÜNCHEN - Polizeimeldungen von der Wiesn, kuriose Oktoberfest-Geschichten, die neuesten Promi-Zitate vom größten Volksfest der Welt: Hier gibt's die wichtigsten Meldungen des Tages - kompakt und knapp.
Die Polizeimeldungen vom 16. Wiesn-Tag
Betrunkener verstirbt nach Wiesnbesuch
Ein 51-jähriger Bauarbeiter aus den neuen Bundesländern besuchte am Freitag, den 02.10.2009, das Münchner Oktoberfest. Gegen 23.30 Uhr fanden ihn die Einsatzkräfte der Zugangskontrollen im Bereich des Busparkplatzes leblos vor. Trotz sofort durchgeführter Reanimationsmaßnahmen, die anschließend durch einen verständigten Notarzt vorgesetzt wurden, verstarb der Bauarbeiter noch auf dem Busparkplatz. Nach bisherigen Erkenntnissen ist der Wiesnbesucher an seinem Erbrochenen erstickt. Ein Fremdverschulden ist nach bisherigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen auszuschließen. Aufschluss über die genaue Todesursache wird eine Obduktion ergeben müssen.
Professionelle Taschendiebe festgenommen
Am 02.10.2009 konnten Taschendiebfahnder der Münchner Kriminalpolizei auf dem Oktoberfest zwei 49 und 51 Jahre alte Polen dabei beobachten, die sich verdächtig durch die Bierzelte bewegten. In einer längeren Aktion konnten die beiden Polen schließlich dabei beobachtet werden, wie sie zunächst mehrfach ergebnislos versuchten, Festwiesnbesuchern die Geldbörsen aus deren Taschen zu ziehen. Hierbei gingen die beiden Männer sehr professionell vor, verdeckten mit Kleidung und Gegenständen das Sichtfeld ihrer potentiellen Opfer und agierten in geschickter Weise zusammen. Nachdem es den beiden Polen im Biergarten eines Festzeltes gelungen war, einem 51-jährigen Franzosen, dessen Geldbeutel mit etwa 100 Euro Inhalt zu entwenden, wurden die beiden Taschendiebe festgenommen. Die beiden Polen wurden der Haftanstalt im Polizeipräsidium München überstellt.
Versuchter Raub einer Handtasche
Am 02.10.2009 feierte eine 19-jährige Münchnerin auf einer Bank eines Festzeltes stehend das Münchner Oktoberfest. In ihrer Hand hielt sie die Tasche ihrer Freundin, die sich zu diesem Zeitpunkt auf der Toilette befand. Gegen 23.30 Uhr griff ein 27-jähriger Italiener, der neben ihr am Tisch stand, plötzlich nach dem linken Handgelenk der Münchnerin und zerrte an der Handtasche. Durch die Wucht des Angriffes riss der Henkel an der Handtasche und die Schülerin stürzte von der Bank. Hierbei verletzte sie sich leicht am Handgelenk. Ordner des Festzeltes konnten den Räuber noch vor Ort festnehmen und der Festwiesnwache übergeben.
Rechtsradikale Übergriffe auf dem Wiesngelände
Eine Gruppe von sechs deutschen Wiesnbesuchern im Alter zwischen 18 und 22 Jahren stand am 03.10.2009, gegen 23.10 Uhr, in der Wirtsbudenstraße vor dem Haupteingang eines Festzeltes. Einen dunkelhäutigen Ordner des Sicherheitsdienstes provozierte die Gruppe wiederholt durch das Rufen von rechtsradikalen Parolen. Unter anderem wurde mehrfach aus der Gruppe heraus „Sieg Heil“ gerufen. Nachdem die Einsatzkräfte der Festwiesnwache über den Vorfall informiert worden waren, konnte die Gruppe noch vor Ort festgenommen werden. Alle Mitglieder der Gruppe sind bereits einschlägig im Bereich rechtsextremistischer Straftaten in Erscheinung getreten. Nach den ersten kriminalpolizeilichen Ermittlungen wurde die Gruppe geschlossen der Haftanstalt im Polizeipräsidium München überstellt. In einem zweiten Fall wurde ein 38-jähriger Italiener in der Anlieferstraße Mitte, gegen 13.30 Uhr, von Einsatzkräften der Festwiesnwache festgenommen. Der Italiener trug ein TShirt mit der Aufschrift „Waffen-SS“. Die Buchstaben „SS“ waren als Sigrunen dargestellt. Unter dem Schriftzug waren alle Abzeichen der ehemaligen SS-Divisionen des 3. Reiches dargestellt. Eine Jour-Staatsanwältin ordnete gegen den italienischen Wiesnbesucher eine Sicherheitsleistung in Höhe von 600 Euro an. Das T-Shirt wurde sichergestellt.
Betrunkener Wiesnbesucher droht mit Bombe
Ein 19-jähriger Schüler aus dem Raum Augsburg wurde am 03.10.2009 wegen seines aggressiven Verhaltens aus einem Festwiesnzelt verwiesen. Darüber war er so erbost, dass er vom Wiesngelände den Polizeinotruf betätigte und angab, dass er auf dem Festgelände eine Bombe zünden würde. Über die Videoüberwachung konnte der 19-jährige Schüler noch während seines Telefonates ausgemacht und kurze Zeit später vor Ort festgenommen werden. Nach seiner Festnahme gestand der erheblich alkoholisierte Schüler, dass er die Androhung lediglich aus Wut über seinen Rauswurf abgesetzt hatte. Der junge Mann wurde der Haftanstalt im Polizeipräsidium München überstellt.
Betrunkene Jugendliche auf Festgelände in Gewahrsam genommen
Am 03.10.2009 bemerkten Ordner in einem Festzelt zwei junge Frauen, die vor fast geleerten Maßkrügen saßen. Bei einer Personenkontrolle stellte sich heraus, dass es sich bei ihnen um zwei minderjährige Schülerinnen im Alter von 15 Jahren handelt. Nachdem die Beiden zur Festwiesnwache gebracht worden waren, konnte von dort der 18-jährige Bruder der beiden verständigt werden. Er war als Aufsichtsperson mit nach München gereist, feierte jedoch zur gleichen Zeit in einem anderen Festzelt. Zum Zeitpunkt ihrer Gewahrsamnahme war eines der Mädchen bereits mit knapp 1,00 Promille, die zweite mit deutlich über 2,00 Promille alkoholisiert. Die beiden Mädchen durften von ihren Erziehungsberechtigten gegen 13.30 Uhr von der Festwiesnwache abgeholt werden. In einem zweiten Fall, gegen 15.00 Uhr, bemerkten Ordner zwei Jugendliche im Alter von 14 und 15 Jahren, die in einem Festzelt stark herumtorkelten. Ein Alkotest ergab bei den beiden Schülern einen Wert von deutlich über 1,00 Promille. Die beiden Cousins wurden der Jugendschutzstelle überstellt. Von dort durften sie von ihren Eltern abgeholt werden.
Festnahme nach Zutrittsgewährung in ein Festzelt nur nach Bezahlung
Am 03.10.2009 beobachtete ein Taschendiebfahnder der Bundespolizei mehrere Ordner sowie eine Reinigungskraft auf den Toiletten, wie diese gegen 15.00 Uhr Festbesuchern gegen Bezahlung Zutritt in das bereits geschlossene Festzelt ermöglichten. Hinzugerufene Einsatzkräfte der Festwiesnwache nahmen schließlich die drei Ordner im Alter von 33 bis 44 Jahren, sowie die 25-jährige Putzkraft fest. Nach Rücksprache mit der Jour-Staatsanwältin wurde gegen alle vier Festgenommenen Anzeige wegen Betruges erstattet. Es ist davon auszugehen, dass das Quartett sich auf diese Weise mehrere hundert Euro illegal dazu verdient hat. Den beteiligten Ordnern wurde von Kreisverwaltungsreferat ein sofortiges Beschäftigungsverbot ausgesprochen. In einem zweiten Fall, gegen 15.20 Uhr, wurden Gewerbebeamte der Festwiesnwache an einem Seiteneingang eines Festzeltes von einem 33-jährigen Togolesen angesprochen, der den beiden Beamten in Zivil gegen Bezahlung Zutritt in das bereits geschlossene Festzelt gewähren wollte. Für eine Person verlangte er dafür 30 Euro. Die Schleusung für zwei Personen sei im „Angebot“, hier läge der Preis bei insgesamt 50 Euro. Auch der Togolese, der kein Angestellter des Festzeltes ist, muss sich nun wegen Betrugs strafrechtlich verantworten.
Maßkrugwerfer wird dem Haftrichter vorgeführt
Am 03.10.2009 pöbelte ein 30-jähriger Münchner in einem Festzelt wiederholt Festgäste an. Als er sich gegen 20.30 Uhr zu einer Gruppe an deren Tisch setzen wollte, wurde er von dort abgewiesen. Daraufhin deutete er mittels Gesten an, diesen die Kehle durchzuschneiden. Diese Geste unterstrich er kurze Zeit später mit einem aufgeklappten Taschenmesser. Dieses wurde ihm noch vor Ort von einem herbeieilenden Ordner abgenommen. Der 30-jährige Angestellte entfernte sich nun von der Gruppe. Kurze Zeit später kam er jedoch wieder an den Tisch zurück und warf mit voller Wucht einen Maßkrug auf die Gruppe. Einer der an dem Tisch sitzenden Personen, ein 40-jähriger Installateur aus Slowenien, wurde dabei am Oberkörper getroffen. Der Maßkrugwerfer wurde daraufhin von Ordnern überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Der erheblich alkoholisierte Mann wurde der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt.