Wiesn kompakt: Das Wichtigste vom Dienstag
MÜNCHEN - Sexuelle Übergriffe, Diebstähle, ein brutaler Angriff auf die Wiesn-Wache und die klassischen Maßkrugschlägereien: Lesen Sie hier Polizeimeldungen, Nachrichten und Kurioses vom Oktoberfest.
Versuchte Vergewaltigung einer 21-jährigen Studentin
Zur Halbzeit des Oktoberfestes wurde eine versuchte Vergewaltigung einer 21-jährigen Studentin bekannt. Die Ermittlungen des Fachkommissariats ergaben, dass die 21-Jährige bereits am Freitag gegen 23.00 Uhr, auf der Wirtsbudenstraße von einem unbekannten Mann angesprochen und festgehalten wurde. Der Mann griff ihr unter den Rock und unter die Bluse und zog sie in Richtung Anlieferstraße. Er sagte zu ihr, dass sie sich nicht so haben solle, sie wolle es ja schließlich auch.
Als Passanten vorbeikamen, war der Täter kurz abgelenkt und die 21- Jährige konnte fliehen. Nachdem sie mit einem Freund über den Vorfall gesprochen hatte, verständigte sie die Polizei.
Täterbeschreibung: männlich, 180 cm groß, 27 Jahre alt, kräftig, sprach hochdeutsch, an der linken Hand silberfarbene Armbanduhr mit großen Gliedern und großem Zifferblatt, trug ein helles, hochgekrempeltes Trachtenhemd mit braun-weißen Knöpfen, knielange dunkle Lederhose ohne Hosenträger.
Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Angriff auf Wiesn-Wache
Am Sonntag, 26.09.2010, gegen 22.30 Uhr, gerieten vier Männer im Alter von 25, 26, 27 und 43 Jahren zunächst mit einer unbekannten Personengruppe vor einem Festzelt in Streit. Als eine Einsatzgruppe der Polizei die Gruppen trennen wollte, schlossen sich die vier Deutschen zusammen und gingen gemeinschaftlich auf die Polizeibeamten los. So versuchte ein 43-Jähriger mit dem Kopf in den Bauch eines Beamten zu stoßen und seinen 25-jährigen Sohn aus der polizeilichen Festhaltung zu befreien. Der 25-Jährige schlug seinerseits einem anderen Polizisten auf die Nase.
Alle Täter zeigten ein überaus provokantes und aggressives Verhalten. Mit Unterstützung einer weiteren Einsatzgruppe und dem Ordnungsdienst konnten alle vier Beschuldigten festgenommen werden. Sie versuchten sich der Festnahme u. a. dadurch zu widersetzen, dass die beiden 26 und 27 Jahre alten Männer in den Rücken der eingesetzten Polizeibeamten sprangen, während diese gerade den 43- Jährigen festnahmen. Bei den Widerstandshandlungen wurden drei Polizeibeamte und einer der Täter verletzt.
Die vier Beschuldigten erwarten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstands und versuchter Gefangenenbefreiung. Nach der Blutentnahme und Vernehmung wurden die Vier wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.
Zwei Brüder ausgeraubt
Am Sonntag, 26.09.2010, gegen 23.30 Uhr, verließen ein 21- Jähriger und ein 23-Jähriger das Festzelt, um bei einem nahegelegenen Geldautomaten noch Geld abzuheben. Vermutlich wurden die beiden Brüder dabei bereits von den späteren Tätern beobachtet. Als der ältere Bruder gerade dem jüngeren noch Geld übergeben wollte, wurde ihm plötzlich die Geldbörse aus der Hand gerissen. Gleichzeitig wurde auch seinem Bruder der Geldbeutel und sein Handy aus der Hand gerissen. Zudem wurden beide noch von zwei unbekannten Personen von hinten festgehalten.
Es kam daraufhin zu einem kurzen Handgemenge, bei dem der 21- Jährige einen Faustschlag auf das Auge bekam. Den Brüdern gelang es, den Tätern ihre Geldbeutel wieder abzunehmen. Als die Täter flüchteten, verfolgten die Geschädigten den Täter mit dem geraubten Handy. Sie konnten ihn einholen und bis zum Eintreffen der herbeigerufenen Polizeibeamten festhalten.
Festnahme nach Taschendiebstahl
Münchner Taschendiebfahnder konnten am Montag, 27.09.2010, um 21.45 Uhr, in einem Wiesn-Festzelt einen 48-Jährigen beobachten, welcher durch den Haupteingang des Zeltes schlenderte. Als er an einem Geländer zu einer Box eine Jacke hängen sah, öffnete er im Vorbeigehen den Druckknopf der Jacke und entnahm einen dunklen Gegenstand. Wie sich später herausstellen sollte, handelte es sich dabei um eine leere Handytasche.
Der Taschendieb verließ das Zelt und kontrollierte das Diebesgut nach Geld. Nachdem er nicht fündig wurde, warf er die Handytasche ins Gebüsch. Der 48-Jährige wurde nach der erfolgten Festnahme wieder entlassen.
Maßkrugschläger festgenommen
Am Sonntagabend, 27.09.2010, kam es zu mehreren Festnahmen von Maßkrugschlägern auf dem Oktoberfest. Zunächst geriet gegen 19.15 Uhr, ein 25-jähriger Deutscher mit einer 29-jährigen Münchnerin in einem Festzelt in Streit. Der 25-Jährige warf daraufhin mit einem Maßkrug nach der Münchnerin, ohne sie jedoch zu verletzen. Der 25-Jährige wurde zunächst durch einen Ordnungsdienst festgehalten und dann an die Polizei übergeben. Er wurde nach der Festnahme von seiner Mutter von der Wache auf der Wiesn abgeholt.
In einem anderen Festzelt, gegen 20.45 Uhr, wurde plötzlich einem 36-Jährigen mit einem Maßkrug auf den Hinterkopf geschlagen. Als sich der Geschädigte umdrehte, versetzte ihm der Täter einen zweiten Schlag mit dem Maßkrug in das Gesicht. Durch diese Schläge erlitt der 36-Jährige schwere Verletzungen im Kopfbereich. Zudem drang ein Glassplitter ins Auge.
Der Täter, ein 22-jähriger Karlsfelder, wird dem Ermittlungsrichter zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. In einem weiteren Fall stritt sich ein 35-jähriger Deutscher mit einem 32-Jährigen um eine bestellte Maß Bier. Im Verlauf des Streits schlug der 35-Jährige seinem Kontrahenten den Maßkrug an die Stirn, wodurch dieser eine Kopfplatzwunde erlitt. Der Täter konnte identifiziert und festgenommen werden und wurde der Haftanstalt überstellt.
Gegen 22.45 Uhr äußerte ein 26-jähriger Italiener noch seinen Unmut, nachdem er aufgrund der Sperrstunde des Festzeltes verwiesen worden war. Er warf seinen Maßkrug in Richtung eines 36-jährigen Ordners, der glücklicherweise nicht getroffen wurde. Der Italiener konnte bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden und wurde gegen Erhebung einer Sicherheitsleistung wieder entlassen.
Raub mit Schusswaffe
Der ortsunkundige 45-jährige Geschädigte irrte nach dem Besuch des Oktoberfestes zwischen 01.00 Uhr und 04.00 Uhr auf dem Weg zu seiner Übernachtungsstelle im Hauptbahnhofviertel umher. Unvermittelt traten ihm mehrere Personen gegenüber, von denen ihm einer unter Vorhalt einer Schusswaffe die Herausgabe seiner Wertgegenstände verlangte. Nachdem der 45-Jährige dem Ansinnen des Täters nachgekommen war, flüchtete dieser in unbekannte Richtung.