Wiesn-Erlebnis im virtuellen Raum: Oktoberfest-Neuheit ab September

Flanieren, schunkeln und Top Spin fahren: Eine Münchner Firma hat ein Spiel entwickelt, das sich wie das echte Oktoberfest anfühlen soll.
von  Julia Wohlgeschaffen
So sieht das Oktoberfest im Spiel aus. Mit dem Freefall Tower können die Spieler auch fahren.
So sieht das Oktoberfest im Spiel aus. Mit dem Freefall Tower können die Spieler auch fahren. © Oktoberfest - the official game

München – Die große Maske bedeckt fast das ganze Gesicht des jungen Mannes. Manchmal schaut er nach links und nach rechts, ständig drückt er auf Knöpfe an den Steuergeräten in seiner Hand. Er wirkt amüsiert.

Was man ihm nicht ansieht: Er flaniert gerade über die Theresienwiese und fährt ein wildes Fahrgeschäft, bevor er zur Blasmusik im Bierzelt schunkelt. Das passiert nicht wirklich, doch für den Spieler fühlt es sich täuschend echt an – dank der Virtual Reality Brille, mit der er das Spiel "Oktoberfest – the official game" erleben kann. Diese VR-Brille ermöglicht dem Nutzer – anders als am herkömmlichen Fernsehbildschirm – räumliches Sehen.

Spiel soll zum echten Wiesn-Besuch anregen

Das Spiel hat das Münchner Softwareunternehmen K5 Factory entwickelt. Die Idee zum Spiel entstand während der Corona-Pandemie, als die Wiesn nicht stattfinden konnte. Von der Stadt haben die Macher die Lizenz für die Marke Oktoberfest bekommen.

Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) erklärt das so: "Es ist ein Wiesn-Erlebnis im virtuellen Raum und soll Hunger machen, die reale Wiesn zu besuchen". Er versteht das Spiel als Ansatz, der einen Oktoberfest-Besuch niederschwellig ermöglicht.

Ein Oktoberfest-Erlebnis für alle Leute, die nicht vor Ort sein können

Gedacht ist das Erlebnis für "alle Spielkinder der Welt", wie Oliver Simon, Geschäftsführer der K5 Factory GmbH, der AZ erklärt. Und für alle Leute, die nicht vor Ort sein können, etwa aufgrund ihres Alters oder der räumlichen Entfernung. Die Zielmärkte seien Amerika und Asien, die Spielsprache ist Englisch. "Ich fände eine bairische Version auch schön", sagt Simon. Doch jetzt wird erstmal die erste, englische Version des Spiels veröffentlicht, pünktlich zum Anstich am 21. September.

Um mitspielen zu können, benötigt der Spieler ein VR-Headset, sprich eine Brille und zwei Controller. Erhältlich ist eine solche Ausstattung für ein paar Hundert Euro. Das Spiel selbst kostet nichts – bis auf ein paar Einkaufsmöglichkeiten im Spiel selbst.

Mit der VR-Brille auf der Nase kann der Spieler über die Wiesn laufen - was sich ziemlich echt anfühlt.
Mit der VR-Brille auf der Nase kann der Spieler über die Wiesn laufen - was sich ziemlich echt anfühlt. © jw

Was den Machern wirklich gut gelungen ist, sind die Fahrten mit den Fahrgeschäften. Mitfahren können die Nutzer etwa in der Krinoline, im Toboggan und im Freefall Tower. Das fühlt sich so realistisch an, dass Spieler, die sich etwa in das virtuelle "Top Spin" setzen, das sich immer wieder um die eigene Achse dreht, mit einem leichten Schwindelgefühl rechnen müssen. Auf der Wiesn werden die Besucher im Top Spin allerdings auch nass.

"An diesen Besonderheiten arbeiten wir noch", sagt Simon nicht ganz ernst gemeint, mit einem Augenzwinkern. Für solche abenteuerlichen Effekte könnten dann vielleicht andere Mitspieler sorgen.

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