Wiesn: Doch Rauchverbot – aber nur bis 18 Uhr
MÜNCHEN - Für viele ist es schon jetzt eine Farce – doch das Hickhack ums ehemals schärfste Rauchverbot der Republik nimmt immer skurrilere Formen an... Die Wiesn 2008 wird – zumindest teilweise – doch noch rauchfrei.
Nachdem die Staatsregierung die Regelung fürs diesjährige Oktoberfest nach dem Verlusten bei der Kommunalwahl heuer noch einmal ausgesetzt hat, sind es nun ausgerechnet einige Wirte, die dabei nicht mitmachen wollen. Die ersten haben bereits angekündigt, dass in ihren Zelten trotz des Aussetzens der Nichtraucherschutzregelung heuer nicht gequalmt werden darf. Die Wiesn 2008 wird demnach – zumindest teilweise – doch noch rauchfrei.
Schon am 22. April wollen die Wirte der kleinen Wiesn-Zelte in ihrer nächsten Sitzung darüber beraten, ob sie ihre Regelung aus dem vergangenen Jahr beibehalten werden. Damals blieben unter anderem die Festzelte vom Ammer, Heimer, Wildmoser oder die Knödelei in einem freiwilligen Probeversuch wochentags bis 18 Uhr rauchfrei. Erst danach und am Wochenende und dem Feiertag durften die Besucher weiterhin qualmen. „Das war keine schlechte Regelung“, sagte Wirte-Sprecher Hanns-Werner Glöckle, der zu den Maßnahmen auf der diesjährigen Wiesn derzeit aber noch keine Aussagen machen wollte.
Rauchen ab 18 Uhr
Promi-Bäcker Bodo Müller ist da schon einen Schritt weiter. Für Münchens bekanntesten Zuckerbäcker steht bereits fest, dass in seinem Cafezelt heuer vor 18 Uhr erneut nicht geraucht werden darf: „Ich werde alles so machen wie im vergangenen Jahr“, sagte Bodo Müller zur AZ. „Diese Regelung hat sich bewährt.“
Ob auch die Wirte der großen Zelte den Nichtrauchern mit Nichtraucherzonen, wie es sie auch auf dem Nürnberger Frühlingsfest gibt (siehe unten), entgegenkommen werden, ist derzeit noch nicht klar: „Wir werden über das Thema aber sicherlich diskutieren“, sagte Wirte-Sprecher Toni Roiderer. Schon heute werden sich die Groß-Gastronomen auf einer Sitzung zusammensetzen. Gesprächsstoff rund um den blauen Dunst scheint’s jedenfalls – auch nach der Gesetzesmodifizierung – genug zu geben
Daniel Aschoff
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