Wiesn – der reinste Trip

Zu den Neuheiten ’08 auf der Wiesn gehören die Flower Power im „Psychodelic“, eine große Achterbahn und ein nagelneues Nichtraucherfestzelt. Gekippt wurde die Forderung, dass Kinder unter sechs Jahren ab 17 Uhr nicht mehr in den Zelten sein dürfen.
von  Abendzeitung
Wiesn – der reinste Trip
Wiesn – der reinste Trip © Mike Schmalz/AZ

Zu den Neuheiten ’08 auf der Wiesn gehören die Flower Power im „Psychodelic“, eine große Achterbahn und ein nagelneues Nichtraucherfestzelt. Gekippt wurde die Forderung, dass Kinder unter sechs Jahren ab 17 Uhr nicht mehr in den Zelten sein dürfen.

MÜNCHEN Viele wollen dabei sein, aber nicht alle bekommen einen Platz auf dem Oktoberfest. Das geht nicht nur den Besuchern so. Insgesamt hatten sich 1429 Betriebe um einen Platz auf der Wiesn 2008 beworben, zugelassen wurden 565. Schließlich ist das Oktoberfest fünf Hektar kleiner als sonst, von 20. bis 28. September findet nämlich das Zentrale Landwirtschaftsfest (ZLF) statt. Und doch gibt es einige Premieren, wenn es am 20. September heißt: „Ozapft is!“

Gekippt wurde eine Forderung des Jugendamts. Es wollte durchsetzen, dass Kinder unter sechs Jahren spätestens um 17 Uhr nicht mehr in Zelten sein dürfen. Doch das lehnte der Stadtrat gestern geschlossen ab: Dann könnten junge Familien unter der Woche nach Feierabend kein Zelt mehr besuchen. Und: Unvernünftige Eltern nähmen auch um 17 Uhr keine Rücksicht auf den Nachwuchs. Es bleibt also bei den üblichen Zeiten: Bis 20 Uhr dürfen Kinder im Bierzelt sein.

Weißhäupl: „Das kann gefährlich werden.“

Die erste Neuheit sorgt schon vor dem Anstich für Aufregung: die Absperrung der Theresienwiese während des Oktoberfestaufbaus. „Es muss jedem klar sein, dass es sich da um eine Baustelle handelt,“, verteidigt Tourismus-Chefin Gabriele Weishäupl die Maßnahme mit blockierten Straßen. „Das kann gefährlich werden.“

Weniger gefährlich sind die Neuheiten auf der Wiesn 2008. Dafür geht’s aber bunt zu – im „Psychodelic“. Ein „rauschhaftes Retro-Vergnügen“ verspricht Oktoberfest-Chefin Gabriele Weishäupl. Zu Disco-Hits der 70er Jahre geht es hinter der bunten Frontfassade durch ein psychedelisches Labyrinth – auf eine Zeitreise in die Zeit des Flower Power. Wer sich an der Kasse eine Multispektralbrille aufsetzt, sieht alles auch noch durch die Blume. „Die Brille lässt den Parcours zum Trip werden“, so die blumige Ankündigung der Tourismus-Chefin.

„Alpina Bahn“ statt "Eurostar"

Ein sanfter Trip ist eine Fahrt mit der „Alpina Bahn“. Nach 14 Jahren Abwesenheit löst sie den „Eurostar“ auf dem Oktoberfest ab (AZ berichtete). Die Anlage ist die größte und längste transportable Achterbahn ohne Überschlag auf der Welt.

Ein alter Stammgast in neuem Gewand: Das „Café Mohrenkopf“ kommt jetzt mit gelber Fassade auf die Theresienwiese, bietet 420 Kaffee- und Kuchenfreunden Platz.

Ein nagelneues Nichtraucherfestzelt

Deftigeres steht bei der „Kalbs-Kuchl“ auf der Karte – nämlich typisch Münchnerisches aus Kalbfleisch. 300 Plätze hat das nagelneue Nichtraucherfestzelt.

Und trotz Platzmangels auf der wegen des ZLF „kleinen Wiesn“ steht noch eine neue Einkehr auf dem größten Volksfest. „Zum Stiftl“ bietet mittags günstige Menüs inklusive Getränk. Drinnen wirkt das Zelt wie eine Skihütte für 440 Personen.

Fragt sich nur, wie schnell auch hier der Platz ausgeht...

Barbara Brießmann

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