Wiesn-Blues? Das sind Münchner Alternativen zum Oktoberfest

Wer kein Wiesn-Fan ist oder zur Halbzeit des ersten Oktoberfestes nach der Pandemiepause schwächelt, findet in München ein breites Gegenangebot. Ein paar Alternativen jenseits des Festzelts.
von  Johanna Schmeller
Keine Lust aufs Oktoberfest? Kein Problem! In München gibt es aktuell genügend Alternativen.
Keine Lust aufs Oktoberfest? Kein Problem! In München gibt es aktuell genügend Alternativen. © Sven Hoppe/dpa

München - Fast Halbzeit beim größten Volksfest der Welt! Für manchen kaum vorstellbar, doch auch in München gibt es Wiesn-Muffel – oder zumindest Münchner, die während der zwei wilden Wochen gelegentlich auf ein Alternativprogramm ausweichen möchten. Wir haben ein paar Tipps gesammelt.

Wo kleine (und größere) Knirpse knipsen können

Im Museum Mensch und Natur werden Nachwuchs-Naturfotografinnen und -Naturfotografen geehrt: Unter dem Motto "Schau doch mal hin!" werden Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren dazu ermutigt, die Bayerische Natur mit der Kamera oder dem Smartphone zu erkunden. Einsendeschluss für den 16. Fotowettbewerb "Natur im Fokus" ist am 30. September.

Reise in die Vergangenheit

In einer kleinen, aber feinen Schau stellt das Stadtmuseum München in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum fünf Biografien ehemaliger Mitarbeiter von Radio Free Europe vor: Während des Kalten Krieges produzierte der Radiosender Nachrichten, Kultur- und Sportprogramme in über 20 osteuropäischen Sprachen von München aus. Ein Trip in eine Zeit, die vielen heute nicht mehr ganz so fern scheint wie noch vor einem Jahr.

Kraxeln und Paddeln im Olympiapark

Im Münchner Olympiapark beginnt am Sonntag (25. September) das 6. Münchner Outdoorsportfestival. 2019 waren noch rund 55.000 Menschen gekommen, dann musste das Festival genau wie die Wiesn pandemiebedingt zwei Jahre pausieren.  Beim Laserbiathlon oder an der Kletterwand, beim Stand-Up-Paddling auf dem Olympiasee oder beim Paragliding auf dem Olympiaberg können sich in diesem Jahr Outdoorsportfans aber wieder überall auf dem Olympiagelände verausgaben. 

Ausgehen ohne Lederhose

Wer sich sattgesehen hat an bunten Dirndln und speckigen Lederhosen, findet in einigen Münchner Clubs und Ausgehlokalen Gleichgesinnte: Manche Bars in München weisen Menschen in Tracht während der Wiesn systematisch an der Tür ab. So geht es derzeit im Harry Klein, im Café Kosmos oder in der Gruam (Schlachthofviertel) völlig trachtenfrei zu. Auch im Bahnwärter Thiel werden Menschen in Tracht gerade nicht bedient, heißt es.

Kultur pur – aber bitte poppig-bunt

Die Sommerpause ist vorbei – und die Münchner Kammerspiele starten mit knallbunten Kostümen, aber einem ausreichend düsteren Titel in den Herbst: "La mer sombre" (deutsch: Das dunkle Meer) heißt die Produktion, die unter der Regie von Pınar Karabulut  ab Donnerstagabend (29. September) die neue Spielzeit einläutet. 

Sie verspricht "Räume poetischer Unschärfe jenseits binärer Modelle", wenn sie die Melancholie und Mythologie im Werk des Fotografen Claude Cahun (1894–1954) ergründet. Die Liste der Gastauftritte liest sich recht interessant – als da wären: Narziss, Salmacis und Hermaphroditus, Sappho und Salomé, die Schöne, die Schlange und das Biest. Wobei man deren moderne Ausgaben vielleicht doch auch auf der Wiesn treffen könnte...?

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