Wiesn beim Discounter: "Fehlt nur der Puffbesuch"
München - Die Wiesn ist für alle da und sollte auch für alle bezahlbar sein. Unter der Überschrift „Netto, Lidl, Aldi: Jetzt gibt es die Wiesn beim Discounter“ berichtete die AZ am Mittwoch über Billigreisen zum Oktoberfest samt einem Platz auf der Mittagswiesn.
Dem „Verein gegen betrügerisches Einschenken“ geht diese von Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl befürwortete Praxis jetzt zu weit. „Beim Wiesn-Paket fehlt nur noch der Puffbesuch“, meldete sich gestern Vereinspräsident Jan-Ulrich Bittlinger lautstark und plakativ zu Wort. Er sei „schockiert“ über das Angebot: „Anstelle die Münchner Wiesn wiederzubeleben, werden die Einheimischen ins historische Wiesn-Reservat gesteckt“, wettert er noch gleich gegen die „Oide Wiesn“ und spricht von einer Ballermann-Wiesn. Dem Oberbürgermeister fehle offensichtlich das Verständnis für Tradition. „Damit verliert das Oktoberfest den Charme des Volksfests und wird zur geschlossenen Veranstaltung für Besserverdiener“, schreibt Bittlinger in dem Brief weiter. Komisch nur: Das Angebot von den Discountern unterbindet genau das. Für 130 Euro können die Besucher im Drei-Sterne-Hotel übernachten und haben einen Platz auf der Mittagswiesn.