Wiesn-Aufbau wird Tabu-Zone

Für viele Münchner ist er ein festes Ritual: Der gemütliche Spaziergang über die Theresienwiese, während rundherum das größte Volksfest der Welt aufgebaut wird. Doch damit ist jetzt Schluss: Das Tourismusamt will keine Besucher mehr auf der Wiesn-Baustelle!
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Der Wiesn-Aufbau: Viele Münchner nutzen ihn traditionell zu einem Spazoergang über das Festgelände
Ronald Zimmermann Der Wiesn-Aufbau: Viele Münchner nutzen ihn traditionell zu einem Spazoergang über das Festgelände

MÜNCHEN - Für viele Münchner ist er ein festes Ritual: Der gemütliche Spaziergang über die Theresienwiese, während rundherum das größte Volksfest der Welt aufgebaut wird. Doch damit ist jetzt Schluss: Das Tourismusamt will keine Besucher mehr auf der Wiesn-Baustelle!

„Ab 14. Juli werden die Zufahrtswege mit Bauzäunen abgesperrt“, kündigte Münchens Tourismus-Chefin Gabriele Weishäupl an. Die Theresienwiese sei während der Aufbau- und Abbau-Phase fürs Oktoberfest kein geeigneter Platz für Spaziergänger. „Auf einer Hotel-Baustelle läuft ja auch keiner rum.“ Auch Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid (SPD) hält die Absperrungen für nötig. Schilder sollen künftig darauf hinweisen: „Das Betreten der Baustelle ist verboten.“

Warum das Ganze? Ein einzelner Radlfahrer scheint daran offenbar nicht ganz unbeteiligt zu sein. Nach Angaben von Schmid war dieser im vorigen Jahr gegen eine Baustellen-Absperrung auf der Theresienwiese geprallt, hatte sich verletzt – und gegen die Stadt geklagt. „In einem Staat, in dem Klage erhoben wird wegen jeder Kleinigkeit, möchten wir uns absichern“, stellte Weishäupl jetzt klar. Wer trotzdem weiter über die entstehende Wiesn marschiere, müsse im Falle eines Unfalls eben selbst haften.

"Keine Jagd auf Fußgänger"

„Wir werden aber bestimmt keine Jagd auf Fußgänger machen“, versicherte die Wiesn-Chefin. Niemand solle direkt des Geländes verwiesen werden. Trotzdem müssten die Münchner verstehen: „Man kann das ganze Jahr auf die Theresienwiese gehen – nur während dieser Zeit halt nicht.“

Bislang hatten ganze Schulklassen den Aufbau-Arbeiten einen Besuch abgestattet. Der krönende Abschluss des Vor-Wiesn-Spaziergangs war für viele Münchner eine Einkehr in die Wiesn-Kantine - die nur noch den Bauarbeitern vorbehalten sein soll.

Kein Zigarettenverkauf in den Zelten

Fünf Monate vor dem Wiesn-Start 2008 verabschiedete der Wirtschafts-Ausschuss des Stadtrats auch die „Liste der Grausamkeiten“ – und befand darüber, welcher Wiesn-Beschicker eine Zulassung für das Fest bekommt. Außerdem gab es noch ein paar kleinere Änderungen in den Betriebsvorschriften. Zum Beispiel diese: Auch wenn Raucher auf der Wiesn heuer noch eine Schonfrist bekommen und weiterqualmen dürfen: Tabakwaren werden in den Zelten nicht mehr verkauft.

Julia Lenders

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