Wiesn-Aufbau: Drei Monate Sperrbezirk

Jetzt ist es so weit: Die Wiesn darf während dem Aufbau nicht mehr betreten werden. Die Stadt hat aus Angst vor Unfällen die Notbremse gezogen, Zufahrts- und Durchgangswege gesperrt. Nicht alle sind darüber erfreut.
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Ausgesperrt: Während des Wiesn-Aufbaus sind viele Straßen und Wege nicht zugänglich.
Ronald Zimmermann Ausgesperrt: Während des Wiesn-Aufbaus sind viele Straßen und Wege nicht zugänglich.

Jetzt ist es so weit: Die Wiesn darf während dem Aufbau nicht mehr betreten werden. Die Stadt hat aus Angst vor Unfällen die Notbremse gezogen, Zufahrts- und Durchgangswege gesperrt. Nicht alle sind darüber erfreut.

MÜNCHEN „Ein absoluter Unsinn!“ Apothekerin Ursula Dick (61) ist auf die neuen Gitter, die die Wiesn vor Passanten schützen sollen, nicht gut zu sprechen. „Und das soll jetzt drei Monate lang so bleiben? Da hätte man doch zumindest eine Straße für Fußgänger und Fahrräder reservieren können“, schimpft die 61-Jährige. „Das wäre der richtige Kompromiss gewesen.“

Doch die Stadt hat aus Angst vor Unfällen die Notbremse gezogen, Zufahrts- und Durchgangswege gesperrt. „Diese Vorsichtsmaßnahme ist notwendig geworden, da in den vergangenen Jahren der Oktoberfest-Aufbau-Tourismus trotz einfacher Baustellenbeschilderung zugenommen hat", sagte Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl.

Tatsächlich hält sich an diesem ersten Tag der Absperrung der Ärger in Grenzen. Das liegt aber eher am Wetter und daran, dass die beliebte Augustiner-Kantine ihren Betrieb noch nicht aufgenommen hat. Der Container steht zwar schon. Gestern aber wärmten sich lediglich ein paar Arbeiter darin.

So bleibt der Verkehr auf dem Platz überschaubar. Ob’s nur an den Gittern liegt? Die sind keineswegs lückenlos aufgestellt und problemlos zu umgehen. Längst ist noch nicht das ganze Areal abgesperrt. Und kontrollieren tut offenbar auch niemand. Dennoch traut sich nur ab und zu ein einsamer Radler oder Fußgänger an den Gittern vorbei, um doch auf angestammtem Wege das andere Ende des Platzes zu erreichen.

Nicht jeder ist gegen die neue Behinderung. Anwohnerin Ursula Müller (55): „Schon wegen der vielen Kinder ist die Absperrung richtig. Da kann so viel passieren.“ Ehemann Philbert Yamamoto (42) pflichtet ihr bei: „Ich hab hier schon viele Krankenwagen-Einsätze während der Bauphase erlebt.“

Der Betrieb auf der Baustelle begann gestern nur schleppend. Ein kleiner Bagger hebt ein Loch aus, ein Gabelstapler bahnt sich den Weg durch die tiefen Pfützen und die rauschenden Bäche der Abflussrinnen.

Die Ochsenbraterei wird gerade vermessen. „Die Leute sind uns doch fast in die Gruben gefallen oder über die Vermessungsmarkierungen gestolpert.“ Fundament-Bauer Hans-Jürgen Fischer (38) begrüßt die Absperrung. „Hier ging’s zu wie auf dem Stachus.“ Heuer müsse man hoffentlich nicht mehr so auf ungebetene Besucher achten und sich aufs Wesentliche konzentrieren – den Aufbau. jot

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