Wiesn-Attentat: Verfassungsschutz liefert keine Akten
München - Die neuen Ermittlungen zum Oktoberfestattentat von 1980 geraten derzeit etwas ins Stocken – auch weil sich die Geheimdienste nur bedingt kooperativ zeigen.
Im Dezember 2014 verkündete der Generalbundesanwalt die Entscheidung zur Wiederaufnahme des Verfahrens und sprach vom "schwersten rechtsextremistischen Attentat in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland".
Im Zuge dieses neu aufgenommenen Verfahrens hatte die Bundesanwaltschaft bereits am 17. Februar 2015 den Bundesnachrichtendienst (BND) und den Verfassungsschutz gebeten, ihre Ermittlungsunterlagen zum Wiesn-Attentat nach ganz konkreten Suchbegriffen zu durchforsten. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, das der Attentäter Gundolf Köhler Hintermänner gehabt haben und mit V-Leuten in Kontakt gestanden haben muss.
Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Politikerin Martina Renner geht hervor: Der BND hat seine Ergebnisse erst nach Monaten nach Karlsruhe geschickt, das Bundesamt für Verfassungsschutz bis heute nicht.
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Somit bleibt die Frage nach möglichen V-Männern, wie dem rechtsradikalen Waffensammler Heinz Lembke, der vielleicht den Sprengstoff für Köhlers Bombe geliefert haben könnte und sich einen Tag vor seiner Vernehmung in der Gefängniszelle erhängte, weiter offen.